ZAB: OPTIMIERUNG DER ENERGIEPRODUKTION

Das Fahrwerk für den über 80 Meter hohen 1‘000-Tonnenkran, welcher Ende November die neue Feuerung und den neuen Kessel ins Betriebsgebäude einhieven wird, steht in Bazenheid bereits vor Ort.


Nachdem die Delegierten des Zweckverbands Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) im Frühjahr 2019 einen 63-Millionkredit zur Optimierung des Energieparks einstimmig genehmigt hatten, kommen die aufwändigen und äusserst komplexen Bauarbeiten planmässig voran. Nach Abschluss des Projekts wird der ZAB in der Lage sein, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kunden an Dampf, Wärme oder Strom optimiert, saison- und nachfragegerecht abdecken zu können.


(Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid)

Nachdem in den Jahren 2012 bis 2014 mit dem Ersatz der Feuerung und des Kessels der Ofenlinien 1 und 2 sowie der Inbetriebnahme einer 40-bar-Turbine die thermischen Anlagen in Bazenheid teilerneuert wurden, wird mit dem laufenden Bauprojekt der Energiepark Bazenheid bis Mitte 2022 nochmals wesentlich und nachhaltig optimiert.

Bauarbeiten auf Kurs

Im Zentrum des Umbauprojekts stehen der Ersatz der Feuerung und des Kessels der Verbrennungslinie 3, der Ersatz der Entstaubungsanlagen sowie der Ersatz der nasschemischen Reinigung aller Linien mit einer Trockenreinigungsstufe. Der ZAB befindet sich mit den Bauarbeiten rundum auf Kurs – dies während laufenden Betriebs. Ende Juni konnte die aus dem Jahr 1984 stammende Ofenlinie 3 nach 36 Betriebsjahren ausser Betrieb genommen und im Sommer zurückgebaut werden. Momentan laufen die Vorbereitungsarbeiten für den Einbau der neuen Feuerung und des neuen Kessels, welche Ende November mit einem 1‘000-Tonnenkran eingehievt werden sollen. Die neue Feuerung mit dem neuen Kessel stellen energetisch betrachtet das „Herzstück“ des Umbaus dar.

Leuchtturm im Energietal

Mit dem Umbau wird die Betriebseffizienz der Anlagen wesentlich verbessert. Im Vordergrund stehen die Reduktion des Eigenenergiebedarfs und die effizientere Produktion. Mit all den geplanten Massnahmen wird es möglich sein, den Eigenenergieverbrauch um 20 bis 30 Prozent zu senken. Damit werden am Standort Bazenheid optimale Rahmenbedingungen für eine flexible Energiebewirtschaftung, aber auch ideale Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der externen Energienutzung geschaffen, beispielsweise die Versorgung kommunaler bis hin zu regionaler Fernwärmenetze. Zudem kann die Flexibilität in der Energieproduktion mit einer vermehrten Ausrichtung auf Bedarf und Nachfrage gesteigert werden. Das Projekt steht so im Licht einer nachhaltigen Klima- und Energiepolitik in der ganzen Region.

Der ZAB schafft mit dem Projekt aber auch eine betriebliche Redundanz, um jederzeit die Versorgungsgarantie sicher zu stellen.

Fernwärmenetz nimmt Formen an

Pünktlich zu Beginn der kälteren Jahreszeit konnte in diesem Herbst die 4. Etappe des Fernwärmenetzes Bazenheid abgeschlossen werden. Während im ersten vollen Betriebsjahr (2018) das Bazenheider Fernwärmenetzes 2‘540 MWh Wärme bezogen hat, verdoppelte sich die Menge bereits im Jahr 2019 auf 5‘140 MWh. Die Hochrechnung für das Jahr 2020 geht von rund 8‘500 MWh aus. Im kommenden Jahr soll schliesslich auch mit dem Bau des Fernwärmeasts ins Dorf Kirchberg begonnen werden. Das Wärmenetz Bazenheid-Kirchberg dürfte im geplanten Endausbau jährlich rund 20’000 MWh ab dem Energiepark des ZAB beziehen.

Nach dem Umbau des Energieparks Bazenheid werden jährlich insgesamt 400‘000 bis 450‘000 MWh Wärme zur Nutzung verfügbar sein. Der ZAB ist somit mit seiner Infrastruktur künftig in der Lage, den Bedarf für verschiedene Fernwärmenetze jederzeit und nach Massgabe der saisonalen Bedürfnisse zur Verfügung zu stellen.

Über die Fernwärme wird der Verwaltungsrat des ZAB die Delegierten anlässlich der Delegiertenversammlung vom 27. November 2020 informieren.

Wärmezentrale für das Fernwärmenetz Bazenheid und Kirchberg im Energiegebäude des ZAB.

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