BICHWIL: FRIEDHOF NEU GESTALTET

Der Gemeindefriedhof in Bichwil wurde im Oktober umfassend umgestaltet. Die Arbeiten konnten rechtzeitig vor Allerheiligen abgeschlossen werden. Der Friedhof präsentiert sich jetzt als würdiger Ort der Stille für Verstorbene und Hinterbliebene. Das bisherige anonyme Gemeinschaftsurnengrab wurde mit einem Gemeinschaftsurnengrab mit Namensnennung ergänzt.


(Gemeinde Oberuzwil) Optisch wurde auf dem Friedhof in Bichwil einiges verändert. Die Wege wurden angepasst, Randabschlüsse erstellt und neu eingekiest. Durch die alten Thujapflanzen war unter anderem das Eingangstor sowie das Kreuz auf der gegenüberliegenden Seite verwachsen. Ein drastischer Rückschnitt war nicht möglich, da diese Pflanzen nicht mehr nachwachsen würden. Deshalb wurden sämtliche Thujasäulen und -hecken durch Eiben ersetzt. Während der Sanierungsarbeiten wurde zudem festgestellt, dass sich im Verlauf der Jahre das Terrain auf der Nord- und Ostseite des Friedhofs abgesenkt hatte. Zur Sicherung wurden Quadersteine eingebaut. Im Frühling wird im Eingangsbereich noch eine Blumenwiese eingesät.

Gemeinschaftsurnengrab mit Namensnennung

Wie auf den Friedhöfen in Oberuzwil besteht neu auch auf dem Friedhof in Bichwil die Möglichkeit der Urnenbestattung im Gemeinschaftsurnengrab mit Namensnennung. Die von Jan Kaeser gestalteten Grabzeichen zeigen eine Silhouette, abgeleitet von der Form eines Blumenstrausses und angelehnt an die Formen von Apfel-, Feigen- und Olivenbaum. Die «Blüten» oder «Früchte» werden mit gelben, grünen und roten runden Gläsern dargestellt, die jeweils mit den Namen der in diesem Gemeinschaftsurnengrab beigesetzten Verstorbenen
einzeln beschriftet werden. Das Bestattungsamt steht bei Todesfällen gerne beratend zur Seite.

Neuer Abdankungsplatz

Bisher mussten Abdankungsfeiern auf der Wiese abgehalten werden. Neu wurde – auf der Friedhofquerachse, gegenüber dem Gemeinschaftsurnengrab – ein eingekiester Abdankungsplatz gestaltet . Oberhalb der Sitzbank weist ein Sinnspruch auf den Ort, die Endlichkeit und den Lebenskreislauf hin.

Schlichtes Erscheinungsbild

Um den würdevollen Charakter des Friedhofs zu unterstreichen, legt die Gemeinde Wert auf ein einheitlich schlichtes Erscheinungsbild. Individueller Grabschmuck jeglicher Art sowie Pflanzen und Blumen sind beim Gemeinschaftsurnengrab – wie bei der Urnenwand – maximal während drei Monaten nach der Beisetzung gestattet. Der Friedhofgärtner ist beauftragt, diese Vorgabe umzusetzen und allfällige Pflanzen oder Gegenstände abzuräumen. Die neue Gedenkstätte soll sich harmonisch in das Gesamtbild einfügen.


DA SEIN

Der St.Galler Kunstschaffende Jan Kaeser hat die neuen Grabzeichen entwickelt.
Zu seinen Überlegungen: Die grafisch reduzierten Silhouetten sind abgeleitet von der Form eines Blumenstrausses oder Strauchs, angelehnt
an die Formen von Apfel-, Feigen- und Olivenbaum. Die 20 runden, farbigen Glasformen (Früchte/ Blüten) können beschriftet werden. Im Kontrast zur hellgrauen Steinstele im Zentrum und durch die leichte Neigung nach aussen wirken die beiden Zeichen als leichte, flügelartige und zurückhaltende Ergänzung zum Mittelstein. Bedingt durch den Standort vor der Hecke wurde das Zeichen als Relief gestaltet. Die Pflanzenstruktur der Frontsilhouette wurde übernommen und als zweite Fläche wie ein künstlicher Schatten dahinter gestellt. Geht man vorüber, scheinen sich die Stiele und Blätter leicht zu bewegen.

Das Zeichen mit dem Sinnspruch oberhalb der Sitzbank verschmilzt Kreisbogen und Schrift zu einem Objekt, das zum Innehalten anregen soll. Die beiden Worte DA und SEIN weisen auf den Ort, die Endlichkeit und den Lebens-Kreislauf hin. Sie beziehen die Lebenden wie auch die Verstorbenen mit ein. Das Nachdenken über das SEIN ist ein innerer Vorgang. Darum befindet sich das Wort SEIN im Innern des Kreises. Das Gewahrwerden des DA ist und wird von aussen bedingt. Deshalb befindet sich das Wort DA aussen am Kreisbogen. Die beiden Wörter stehen miteinander in einem Dialog. Bei Sonnenlicht bildet das Schattenspiel auf der Holzwand einen Bezug zur Silhouetten-Thematik des Grabzeichens gegenüber.


 

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