Sieben Kandidaten für den Primarschulrat (v. l.): Fabienne Beer Jung, David Aebischer, Rebecca Wolgensinger, Moderator Ralph Dietsche, Raffael Sarbach, Arber Wagner, Erika Brändle und Pascal Heer.
An den Gesamterneuerungswahlen vom 27. September werden die Behörden der Politischen Gemeinde, der Oberstufenschulgemeinde Sproochbrugg und der Wasserkorporation gewählt. Bei einem öffentlichen Wahlpodium stellten sich die Kandidatinnen und Kandidaten vor.
(Ernst Inauen)
Die Turnhalle 1 wurde für den Anlass durch den organisierenden Gemeinderat coronagerecht vorbereitet und den Besuchenden Schutzmasken abgegeben, weil der Mindestabstand nicht eingehalten werden konnte. Eine unerwartet bescheidene Zahl interessierter Stimmbürgerinnen und Stimmbürger füllte nicht einmal die Hälfte der Halle. Gemeindepräsident Roland Hardegger gab bei der Begrüssung bekannt, dass bei den Wahlen vom 27. September rund 3400 stimmberechtigte Bürgerinnen und Bürger entscheiden könnten, wer in den nächsten vier Jahren als Vertreter der Bürgerschaft in den verantwortlichen Gremien (Gemeindepräsident, Gemeinderat, Schulpräsident, Schulrat, Wasserkorporation sowie GPK) Einsitz nehme. Bei der Oberstufenschulgemeinde Sproochbrugg wählen rund 5400 Stimmberechtigte der Gemeinden Niederhelfenschwil und Zuzwil die entsprechenden Behörden. Während bei der Politischen Gemeinde, der Wasserkorporation Zuzwil und bei der Oberstufenschulgemeinde die Zahl der Kandidatinnen und Kandidaten derjenigen der zu besetzenden Sitze entspricht, kommt es um das Schulpräsidium und den Primarschulrat zu einer Kampfwahl.
Dem Gemeinderat auf den Zahn gefühlt
Einen speziellen Willkommgruss richtete der Gemeindepräsident an den Rheintaler Ralph Dietsche, der vom TVO und professionellen Moderationen in Zuzwil bereits bekannt ist. Der Kommunikationsfachmann fühlte den einzelnen Kandidatinnen und Kandidaten bei seiner straffen Gesprächsführung auf den „Zahn“. Dabei streute er neben ernsthaften Fragen zum Vergnügen des Publikums auch einige humorvolle Bemerkungen ein. Als erster Kandidat konnte sich der 58-jährige Roland Hardegger vorstellen. Er sei motiviert, das Amt des Gemeindepräsidenten für eine weitere Legislatur zu bewältigen. Im Minutentakt folgten die Kandidaten für den Gemeinderat. Christoph Ammann (bisher), Petra Mosimann-Oberholzer (bisher) und Michael Gschwend (neu) gaben ebenfalls ihre Motivationsgründe bekannt. In einer vertieften Befragung durch den Moderator konnten sie ihre Vorstellungen und Ziele ausdrücken. Hardegger betonte die gute Zusammenarbeit im Team, auf das er stolz sei. In der vergangenen Legislatur seien die neue Turnhalle gebaut und verschiedene Projekte der Infrastruktur abgeschlossen worden. Grosse Aufgaben warten mit der regionalen ARA, dem neuen Zonenplan, bei der Schule und bei der Dorfbachfrage auf den Gemeinderat. Trotz Coronakrise bleibe der Steuerfuss stabil. In der offenen Fragerunde kritisierten zwei Bürger den Gemeinderat, dem sie vorwarfen, die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer nicht im Griff zu haben. Betreffend des Schulweges Zuzwil-Züberwangen informierte der Gemeindepräsident, dass die Sanierung des gefährlichen Übergangs über die Kantonsstrasse von St.Gallen noch nicht bewilligt werde und der Gemeinderat den sicheren Schulweg über Weieren empfehle. Für die GPK kandidieren Marcel Bischofberger, Ralph Egeter, Markus Fitzi, Daniel Peter und Ivo Wolgensinger.
Bisherige und neue Kandidaten
Unbestritten sind auch die Kandidaturen für die Wasserkorporation. Georg Flammer präsidiert den Verwaltungsrat seit acht Jahren und möchte sich wie seine drei Amtskollegen Max Flammer, Jürg Gähwiler und Christian Keller eine weitere Amtsdauer für die Korporation einsetzen. Neu kandidiert Guido Vollenweider. In der GPK treten Jakob Bleiker (bisher), Stephan Klammsteiner (bisher) und Esther Huber (neu) zur Wahl an. Im Schulrat der Oberstufenschulgemeinde Sproochbrugg treten die bisherige Präsidentin Ursula Künzle, Francoise Hutter Gutmann, Zuzwil und Adelbert Luzio, Niederhelfenschwil zur Bestätigungswahl an. Neu bewerben sich Vanessa Brühwiler, Züberwangen und der in Zuckenriet aufgewachsene ehemalige Sproochbruggschüler Raphael Fisch, Zuzwil. Für die fünf Mandate in der GPK stehen David Aebischer, Züberwangen (neu), Roland Gübeli, Niederhelfenschwil (bisher), David Nessensohn, Niederhelfenschwil (neu), Sabine Plank, Zuzwil (neu) und Daniela Thalmann, Zuckenriet (bisher) auf der Kandidatenliste.
Ämter im Primarschulrat sind begehrt
Spannung versprechen die Wahlen in den Primarschulrat. Für das Amt des Präsidenten fordert der bisherige Schulrat Serdar Günal Rütsche, CVP den aktuellen Schulpräsidenten Clemens Meisterhans, FDP heraus. Serdar Günal Rütsche bringt als leitender Polizei-Offizier Führungserfahrung mit und möchte nach acht Jahren Mitarbeit im Schulrat dies im Präsidium einbringen. Er beurteilt die Qualität der Schule als sehr gut und möchte bei der Einführung der Digitalisierung die Kompetenz der Lehrpersonen fördern. Eine gute Bildung sei der Kernauftrag einer Schule. Clemens Meisterhans seinerseits sieht eine gute Schule als Standortvorteil, wobei sich die Qualität vor allem am Angebot der Schule messe. Im Konzept seien die Vielseitigkeit und eine breit abgestützte Ausbildung entscheidende Faktoren. Die Chancengleichheit und die Begabtenförderung seien ebenfalls Themen. In der Volksschule seien die Kinder durch die Lehrpersonen auf das Leben und den Beruf vorzubereiten sowie die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Kreativität zu fördern. Für den Primarschulrat bewerben sich für die vier Mandate nicht weniger als sieben Personen: Erika Brändle (bisher), Pascal Heer (bisher), David Aebischer (neu), Fabienne Beer Jung (neu), Raffael Sarbach (neu), Arber Wagner (neu) und Rebecca Wolgensinger (neu). Übereinstimmend sind alle Kandidaten und Kandidatinnen motiviert und bereit für eine aktive Mitarbeit im Schulrat. Der Gemeindepräsident Roland Hardegger brachte es in seinem Schlusswort auf den Punkt: „Auch bei den Wahlen 2020 wird es Sieger und Verlierer geben. Man zeigt dann Grösse, wenn man bei einer Niederlage die Stärken seines Gegners anerkennt und ihm zum Sieg gratuliert“.