74 BÄUERINNEN UND BAUERN ERREICHEN HÖHERE BERUFSAUSBILDUNG

Hanspeter Egli übergab den Lehrgangsteilnehmenden die Fachausweise.


Aus- und Weiterbildung stärkt die Zukunft der Landwirtschaft. Im Landwirtschaftlichen Zentrum Flawil (BZWU) fand kürzlich die Diplomfeier mit Übergabe der Diplome und Fachausweise an die Absolventinnen und Absolventen einer höheren Berufsbildung in der Landwirtschaft statt. Im zweiten Teil des festlichen Anlasses hielt Hanspeter Egli, Präsident Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost, eine Festansprache.

Im Landwirtschaftlichen Zentrum Flawil nahmen rund 100 Bäuerinnen und Bauern und Gäste an der Diplomfeier teil.

(Ernst Inauen)

Neben den 74 Teilnehmenden der höheren Berufsbildung nahmen auch Angehörige und prominente Gäste an der Diplomfeier teil und feierten mit ihnen den erfolgreichen Abschluss. Der Leiter Weiterbildungen am Berufs- und Weiterbildungszentrum (bzb) Buchs, Thomas Kuster begrüsste sie in der Mensa des Landwirtschaftlichen Zentrums Flawil. Er betonte in seiner kurzen Ansprache, dass die Weiterbildung in allen Branchen und Berufszweigen zunehmend an Bedeutung gewinne, das sei auch in der Landwirtschaft nicht anders. Aktuell führe das bzb Buchs fünf verschiedene landwirtschaftliche Lehrgänge durch. Zurzeit würden 204 erwachsene Personen einen landwirtschaftlichen Weiterbildungslehrgang an der Schule besuchen. „Der landwirtschaftliche Bericht 2019 des Kantons St. Gallen zeigt, dass die Bäuerinnen und Bauern realistisch, umsetzungsstark und zukunftsorientiert sind“, stellte Kuster fest. Nach einem Nachtessen begann die eigentliche Diplomfeier mit der Festansprache von Hanspeter Egli, Präsident Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost (VMMO).

Festredner Hanspeter Egli, Präsident Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost.

Wandel in der Landwirtschaft

In seiner Festansprache gratulierte und dankte Hanspeter Egli den Diplomandinnen und Diplomanden, dass sie sich für eine Aus- beziehungsweise Weiterbildung in der Landwirtschaft entschlossen hätten. „Unser Berufsstand hat nur dann eine Zukunft, wenn gut ausgebildete und motivierte Nachwuchskräfte nachrücken. Sie haben während ihrer Ausbildung bewiesen, dass sie bereit sind, Zeit und Energie in den Erwerb von einem breiten Wissen zu investieren“, betonte Egli. „Sie dürfen zu Recht stolz sein auf das Erreichte, sollen aber dennoch weiterhin interessiert und offen bleiben“, riet er ihnen. Die Landwirtschaft wandle sich stetig, ebenso die vielfältigen Ansprüche der Konsumentinnen und Konsumenten. Grundsätzlich hätten die Schweizer Bauern einen guten Ruf und in einer breiten Schicht werde ihr Beitrag zur Ernährungssicherheit, aber auch zur Biodiversität und Landschaftspflege anerkannt. Dennoch rücke die Landwirtschaft vermehrt in den Fokus politischer Diskussionen und Volksinitiativen. Öffentlichkeitsarbeit sei deshalb wichtig und schaffe Verständnis für den Berufsstand, sagte der Festredner. „Wir Bauern sind Interessensvertreter, weshalb wir uns für unsere Anliegen und für gute Rahmenbedingungen einsetzen, die uns erlauben, unsere Betriebe in der nächsten und übernächsten Generation zu bewirtschaften“.

Begeisterung für die Landwirtschaft weitergeben

Als Präsident der VMMO dürfe er über 4‘200 Milchbauern in der Ost- und Zentralschweiz vertreten, gab Hanspeter Egli bekannt. Die Mitglieder seien allesamt aktive Milchbauern, welche insgesamt rund ein Viertel der schweizerischen Milchmenge produzieren. Der Verbandsvertreter umschrieb die Aufgaben, die politischen Kontakte und die Angebote des VMMO. Es sei immer die Basis, welche die verantwortlichen Amtsträger bestimme, ob bei den Milchbauern, Mutterkuhhaltern, Getreideproduzenten oder Imkern. Egli gab den Zuhörenden den Rat, sich selbst in den Verbänden zu engagieren und so die Interessen der Schweizer Landwirtschaft gut zu vertreten. Abschliessend gratulierte er den Diplomandinnen und Diplomanden herzlich zum erlangten Abschluss und empfahl ihnen, ihre Begeisterung für die Landwirtschaft auch der nächsten Generation weiterzugeben. Der Festredner übergab bei der Diplomverteilung, die abwechselnd durch Seline Heim-Keller, bzb-Lehrgangsleiterin und Konrad Höhener, Betriebsleiterschulung vorgenommen wurde, die verdienten Dokumente. Leider konnten einige Diplomandinnen und Diplomanden nicht am Anlass teilnehmen.

Seline Heim-Keller, Andwil, leitete zusammen mit Konrad Höhener die Diplomverteilung, assistiert vom Festredner.

Die erfolgreichen Absolventen der höheren Berufsbildung

Meisterlandwirt / -in:

Aerne Raffael, Ebnat-Kappel; Aerne Ruedi, Ebnat-Kappel; Brägger Simon, Lenggenwil; Bühler Thomas, Weesen; Dähler Kevin, Muolen; Fässler Josef, Weissbad; Fraefel Matthias, Uzwil; Frehner Lukas, Eggersriet; Gisler Stefan, Oberhelfenschwil; Huggler Fabian, Steinebrunn; Keller Walter Martin, Wittenbach; Knöpfel Johannes, Hundwil; Näf Markus, Schönengrund; Sonderegger Florian, Oberegg; Weder Urs, Schachen bei Reute; Widrig Fabian, Bad Ragaz

Die 16 Absolventen des Meisterlandwirt-Lehrgangs erhielten den begehrten eidg. Fachausweis.

Betriebsleiter / -in Landwirtschaft mit eidgenössischem Fachausweis:

Ammann Marcel, Wattwil; Ammann Roger, Kirchberg; Bechtiger Dominik, Mühlrüti; Frei Urban, Mogelsberg; Gantenbein Silvan, Flawil; Heeb Philipp, Wald; Kleger Ralf, Niederhelfenschwil; Mock Dominic, St.Josefen; Müller Christian, Bächli-Hemberg; Rüegg Manuel, Unterterzen; Schefer Thomas, Jakobsbad; Schegg Michael, Oberriet; Scherrer Thomas, Brunnadern; Scheurer Marco, Wolfertswil; Schläpfer Beat, Schwellbrunn; Schmid Mario, Gossau; Schwizer Damian, Niederglatt; Signer Christian, Herisau; Stadelmann Thomas, Tübach; Steffen David, Rebstein; Thomi Robert, Oberbüren; Tobler Marco, Waldkirch; Zellweger Ernst, Urnäsch; Zwicker Joel, Andwil

24 Jungbauern absolvierten die Ausbildung zum Betriebsleiter mit eidg. Fachausweis.

Bäuerin mit eidgenössischem Fachausweis:

Bischof Ramona, Oberegg; Blöchlinger Kim Naomi, Wattwil; Bodenmann Jacqueline, Gais; Bollhalder Stefanie, Engelburg; Geiger Melanie, Oberegg; Gstöhl-Philipp Anita, Eschen; Hobi Irène, Flums Hochwiese; Hutter Jasmin, Eichberg; Inauen Erika, Appenzell; Jöhl Jeanette, Weesen; Krapf Tamara, Bernhardzell; Künzle-Brunner Lydia, Wattwil; Lendi Cornelia, Neuhaus; Oertig Sandra, Uznach; Püntener-Schmid Bettina, Algetshausen; Saladin Andrea, Walenstadt; Thaler Stefanie, Niederwil; Wohlwend Anja, Mauren.

Ebenfalls mit dem eidg. Fachausweis wurden 18 Bäuerinnen ausgezeichnet.

Bäuerin mit Modulpassübergabe:

Ammannn Heidi, Ebersol; Arnold Luzia, Lichtensteig; Baldinger Sabrina, Mogelsberg; Dürr Luise, Wildhaus; Goldiger Angela, Lütisburg; Grob Anita, Schönengrund; Güntensperger Karin, Mosnang; Hüppin Bettina, Tuggen; Inauen Michaela, Appenzell; Inauen Simona, Appenzell; Näf Sandra, Oberegg; Rickenbacher Astrid, St.Gallen; Schweizer Monika, Schwellbrunn; Steiner Jolanda, Buhwil; Thalmann Christine, Wattwil; Waibel Manon, Oberriet.

16 junge Bäuerinnen erhielten den Modulpass.

Die besten Resultate erzielten bei den Meisterlandwirten Ruedi Aerne, Ebnat-Kappel mit der Traumnote 5,8 vor Simon Brägger, Lenggenwil (5,4) und Markus Näf, Schönengrund (5,2). Bei den Betriebsleitern belegten Thomas Schefer, Jakobsbad (5,4), Marcel Ammann, Wattwil (5,1) und Roger Ammann, Kirchberg(5,1) die ersten Ränge. Den Modulpass erhielten 16 Bäuerinnen. Bei der nächsthöheren Stufe Bäuerin mit eidgenössischem Fachausweis erreichten Jacqueline Bodenmann, Gais, Erika Inauen, Appenzell und Lydia Künzle-Brunner, Wattwil (alle mit Note 5,1) die begehrte Auszeichnung. Elisabeth Graf überreichte im Namen des Ehemaligen-Vereins den drei besten Absolventen jedes Lehrgangs einen Sonderpreis.

Bei den Bäuerinnen erzielte Jacqueline Bodenmann, Gais, die Bestnote, vor Erika Inauen, Appenzell(abwesend) und Lydia Künzle, Wattwil. / Ruedi Aerne, Ebnat-Kappel erreichte mit 5,8 die Höchstnote, rechts Markus Näf, Schönengrund (der Zweitrangierte Simon Brägger, Lenggenwil, war abwesend).
Eine fröhliche Damenkapelle sorgte für musikalische Stimmung.

 

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