40 JAHRE DORFGEMEINSCHAFT NIEDERHELFENSCHWIL

Die Dorfgemeinschaft Niederhelfenschwil DGN wurde am 20. August 1979 gegründet, die 1. Hauptversammlung fand am 27. Oktober 1980 statt. Leider fiel das geplante Jubiläumsfest Corona zum Opfer. Dafür hier ein Blick in die Aufgaben des Vereins. Der zuvor bestehende Verkehrs- und Verschönerungsverein wurde offiziell aufgehoben.


(Vroni Krucker)

Die Gründungsversammlung leitete der damalige Oberstufenlehrer Norbert Oberholzer. Als 1. Präsidentin wurde Marianne Pfister, Prokuristin der Raiffeisenbank gewählt. «Herzlichen Glückwunsch, Fräulein Päsidentin», hiess es nach der Wahl. Ihr folgten Peter Germann, Werner Jost und Ernst Frischknecht. Seit 2012 setzt sich Albert Bleichenbacher, ehemaliger Verwalter der Raiffeisenbank, mit viel Herzblut für den Verein ein. Auch Brigitte Christoffel und Daniel Boppart arbeiten seit über 10 Jahren aus Überzeugung im Vorstand mit. Es ist nicht selbstverständlich dass man heute, wo der Egoismus leider oft an erster Stelle steht, noch Menschen findet, die sich freiwillig für die Allgemeinheit einsetzen und dafür einen Teil ihrer Freizeit opfern.

Der Vorstand (v.l.): Andreas Meyenberger, Simone Pfister, Brigitte Christoffel, Albert Bleichenbacher, Manuela Seliner, Martin Abderhalden und Daniel Boppart

Aufgaben der DGN

Die Aufgaben sind in den Statuten sehr genau festgehalten und gelten noch heute. Wichtiger Punkt ist die Vorbereitung von Wahlen sowie die Pflege der örtlichen Gemeinschaft  und des Kulturgutes, Verschönerung des Ortsbildes, Erhaltung und Pflege von Wanderwegen, Ruhebänken, Wegkreuzen, Brunnen, die Blumenpracht auf der Friedhofmauer usw. Die fünf Bildstöckli werden gepflegt von Isabel Baltensberger, Martha Moser, Berti Frei, Manuela Seliner, Andrea Eigenmann und Familie Ringeisen. Dazu kommt die Durchführung von besonderen Anlässen wie Vereinsempfänge, Bundesfeier und mehr.

Die Geranien auf der Kirchenmauer werden vom Mesmer-Ehepaar Edith und Werner Süess gepflegt.

Beliebte und spezielle AnlässeSehr beliebt bei den Mitgliedern ist die jährliche Hauptversammlung, die nebst den Traktanden auch einen kulturellen Leckerbissen bietet. Seit vielen Jahren ist der Kindermaskenball ein Renner, ebenso der Räbeliechtliumzug (organisiert von der Lehrerschaft). Gut besucht ist jeweils die feierliche Adventseröffnung am beleuchteten Christbaum, früher im Oberdorf, heute im Zentrum. Es gab auch Anlässe von überregionalem Interesse, zum Beispiel die 200-Jahrfeier der barocken Pfarrkirche mit Weihe der neuen Späth-Orgel, die Primiz von Pater Albert Schlauri oder die Sendung «Diräkt us» vom Schweizer Fernsehen.

Ein Hit, der Kindermaskenball.
Der damalige Dorfpräsident Werner Jost mit Kurt Zurfluh vom Fernsehen in der Sendung „Diräkt us…“

Ein Blick zurück….

….ist immer spannend und oft zum Schmunzeln, da kann man lesen: die Dorfgemeinschaft stellte einen Nachtwächter an, der mit klapprigen Holzschuhen durchs Dorf schritt, lauthals die volle Stunde auskündigte die Strassenlampen anzündete. Weil dessen Zuverlässigkeit zu wünschen übrigliess, wurden 1890 Kontrolluhren eingeführt, nach weiteren schlechten Erfahrungen 1900 wieder abgeschafft.  Die Dorfgemeinschaft organisierte Feuerwehr und Wasserversorgung. Ums Jahr 1898 wurden die hölzernen Teucheln für die Brunnenzuleitungen durch Eisenrohre ersetzt und die Kobesen-Quelle genutzt. Trotz der neuen Wasseranlage versorgten sich viele Dorfeinwohner noch lange am Brunnen beim Pfarrhaus, bei den Wirtschaften Engel, Kreuz und Hirschen oder am Kasimirbrunnen in der Hofen. Die Hauptversammlung fand jeweils am Silvesterabend statt, wohl um den Männern die Gelegenheit für Eskapaden zu nehmen! Aus Spargründen wurden die drei neuen Petrollampen bei klaren Mondnächten nicht angezündet. Seit 1911 ist die Strassenbeleuchtung elektrifiziert. Für die Dorfwacht wurde an jedem Sonntag ein Familienvater verpflichtet, mit einer Hellebarde während des Hochamtes für Ruhe und Ordnung im Dorf zu sorgen. Am Bettag unterstützte ihn dabei ein sogenannter Polizist in Soldatenuniform – ja, das waren noch Zeiten!


Zwei Fragen an Albert Bleichenbacher

Was hat sie seinerzeit bewogen, das Amt des Präsidenten anzunehmen?

„Während meiner Bankleiterzeit bei der RBN war immer mein Ziel, die Anliegen der Kunden und der anderen Mitbürger anzuhören, um für sie Lösungen zu finden oder Wege aufzuzeigen, die zu einer gegenseitigen Zufriedenheit führten. Das hat mich bewogen auch weiterhin für unser Dorf zur Verfügung zu stehen, jetzt als DGN-Präsident.“

Was sind für Sie die Hauptaufgaben?

„Nebst den vielen in den Statuten vorgesehenen Aufgaben, vor allem die Anliegen aus der Bevölkerung aufzunehmen, so gut es geht zu erledigen oder, wenn nötig mit Hilfe der Gemeindeverwaltung Lösungen zu finden. Dazu die Schönheiten unserer Landgemeinde zu erhalten, sowie gegenüber der Natur – mit der Pflege der von Sitzbänken, Wegkreuzen, Waldhütten-Oasen usw. die Wertschätzung auszudrücken!“


 

Die Extrakarte bei der Aufhebung der Post.

Der Sonderstempel zur 1200-Jahrfeier.

 

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