NEUGESTALTUNG MARKTPLATZ FLAWIL

Visualisierung des überarbeiteten Projekts: der Blick aus der offenen Markthalle.


Die zukünftige Entwicklung des Marktplatzes von Flawil wird in der Gemeinde seit Jahrzehnten diskutiert. Schon vor rund 40 Jahren wurde ein Projektwettbewerb zur Marktplatzgestaltung durchgeführt. Doch alle Bemühungen blieben bisher erfolglos. Dies soll sich nun ändern.


(Gemeinde Flawil) Der Gemeinderat legt für diesen wichtigen Ort im Dorfzentrum ein Projekt vor, welches den Bau eines Kulturhauses mit Markthalle und Tiefgarage vorsieht. Das Bauprojekt ist aus einem Studienauftrag hervorgegangen, den der Rat im Jahre 2017 durchführte. Damals war die spontane Beurteilung des Projekts durch die vielen Ausstellungsbesucherinnen und Ausstellungsbesucher äusserst positiv.

Mitwirkung der Bevölkerung

Danach wurde das Siegerprojekt des Studienauftrags durch das Architektenteam Schmid Landschaftsarchitekten und Esch Sintzel Architekten aus Zürich weiterentwickelt. Eine breit abgestützte Begleitgruppe sorgte mit ihren Impulsen dafür, dass ein Projekt entstand, welches die Bedürfnisse und Eigenheiten von Flawil berücksichtigt. Auch die Bevölkerung konnte mitwirken. An Informations- und Workshopveranstaltungen waren direkt Betroffene sowie Anspruchsgruppen aus der Bevölkerung eingeladen. Sie erhielten konkrete Informationen zum Projekt und zur Vorgehensweise und konnten ihre Ansichten und Anliegen, ihre Ideen und konkreten Vorschläge zur Projektrealisierung einbringen. Ein Grundlagenbericht fasst die Ergebnisse der Workshops zusammen.

Erstes Vorprojekt zu aufwendig

Das Architektenteam entwickelte die Ideen von Studienauftrag und Grundlagenbericht weiter und präsentierte dem Gemeinderat ein erstes Vorprojekt. Allerdings überstiegen die Kosten für Kulturhaus, Markthalle und Tiefgarage die Vorstellungen des Gemeinderats deutlich. Grund dafür waren einerseits die geologischen Verhältnisse des Marktplatzes. Andererseits hatte das Vorprojekt aus Sicht des Rates zu viel Speck angesetzt. Zu viele Wünsche aus dem Mitwirkungsverfahren wurden berücksichtigt. Dies blähte das Raumprogramm auf und führte unter anderem dazu, dass die Holzträger des Hochbaus neu dimensioniert werden mussten. Schliesslich verteuerten höhere Anforderungen an den Schallschutz von Fassade und Fenster sowie Massnahmen zur Verbesserung der Raumakustik das Projekt. Das Architektenteam musste nochmals über die Bücher.

Zweites Vorprojekt überzeugt

Die Überarbeitung des Vorprojekts hat sich gelohnt. Die Gesamtkosten konnten deutlich gesenkt werden und erreichen nun das vom Gemeinderat geforderte Niveau. Sie betragen für Kulturhaus, Markthalle und Tiefgarage zusammen 8,275 Millionen Franken, bei einer Kostengenauigkeit von plus/minus 15 Prozent. Die Beteiligten sind sich einig, dass das Projekt durch die Überarbeitung an Charakter gewonnen hat und nun dem Siegerprojekt des ursprünglichen Studienauftrags sehr nahe kommt. Die grössten Optimierungen und Einsparungen konnten bei der Tiefgarage erzielt werden, welche jedoch immer noch 60 Plätze aufweist. Damit bleibt das Angebot gegenüber heute unverändert. Das Kulturhaus bietet rund 100 bis 150 Besucherinnen und Besuchern Platz. Das Kulturhaus und der gesamte Platz stehen zusammen mit einem eleganten, offenen Dach für Markttätigkeiten aller Art zur Verfügung.

Kulturhaus «Altes Feuerwehrdepot»

Im Frühjahr 2020 ist die IG Kulturhaus «Altes Feuerwehrdepot» erneut mit dem Antrag an den Gemeinderat gelangt, bis zur Realisierung der Neugestaltung des Marktplatzes eine Zwischennutzung des alten Feuerwehrdepots zu prüfen.

Um die von der IG Kulturhaus angestrebte Zwischennutzung des alten Feuerwehrdepots als Kulturhaus zu ermöglichen, bedarf es umfangreicher Investitionen. Wie stets betont, betrachtet der Rat das alte Feuerwehrdepot am Marktplatz als Abbruchobjekt. Aus diesem Grund lehnt der Gemeinderat eine Mitfinanzierung von baulichen Massnahmen am alten Feuerwehrdepot ab. Der Rat ist jedoch bereit, das Abbruchobjekt für kleinere Zwischennutzungen zur Verfügung zu stellen.


 

 

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