GEMEINDE NIEDERHELFENSCHWIL: KANDIDIERENDE STELLTEN SICH VOR

Die drei Kandidaten für das Gemeindepräsidium(v.l.): Peter Zuberbühler, Damian Gahlinger und Wilhelm Bläuer.


(Ernst Inauen) Im Hinblick auf die Gesamterneuerungswahlen der Politischen Gemeinde Niederhelfenschwil und der Oberstufenschulgemeinde Sproochbrugg hatte die gemischte Findungskommission bei der Suche nach Kandidierenden für die Behörden Erfolg. Sie wurden an einem Informations- und Vorstellungsabend präsentiert.

Zahlreiche interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger nahmen teil.
Vorstellung der gemischten Findungskommission.

Trotz Coronakrise nahm eine stattliche Zahl interessierter Mitbürgerinnen und Mitbürger die Gelegenheit wahr, die Kandidierenden für die Behörden der Gemeinde und der Oberstufenschulgemeinde kennenzulernen. Die gut vorbereitete Informationsversammlung in der Aula Sproochbrugg leitete der Zuckenrieter Dorfpräsident Eugen Nietlispach, Mitglied der Findungskommission, der Vertreter der drei Ortsparteien SVP, CVP und FDP, der Dorfgemeinschaft Niederhelfenschwil, der Dorf- und Wasserkorporation Zuckenriet, des Vereins Dorfbühne Lenggenwil, des Gewerbevereins, der IG Landwirtschaft und des Gemeinderates angehörten. Bis zum Ablauf der Anmeldefrist am 30. Juni trafen für alle zu besetzenden Funktionen genügend Wahlvorschläge ein, für den Gemeinderat gar sieben für die vier Sitze. Weil einige Wahlvorschläge aus Zuzwil für die Behörde der Oberstufenschule Sproochbrugg vorlagen, nahmen auch einige Interessierte aus der Nachbargemeinde teil. Alle anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten für die Behörden und die GPK konnten sich kurz vorstellen. Leider entschuldigten sich nicht weniger als sechs Personen, so dass sich kein komplettes Bewerbungsbild ergab. Der warme Sommerabend ermöglichte anschliessend an die rund zweistündige Versammlung die freie Diskussion beim Apéro auf dem Vorplatz der Aula.

Neue Gesichter im Oberstufenschulrat

Die Vorstellung der Oberstufenschulgemeinde-Behörden wurde vorgezogen. Im Oberstufenschulrat treten die bisherige Präsidentin Ursula Künzle, Francoise Hutter Gutmann, Zuzwil, Adelbert Luzio, Niederhelfenschwil, zur Bestätigungswahl an. Neu bewerben sich Vanessa Brühwiler, Züberwangen, und Raphael Fisch, Zuzwil. Für die fünf Mandate in der GPK stehen David Aebischer, Züberwangen, Roland Gübeli, Niederhelfenschwil, David Nessensohn, Niederhelfenschwil, Sabine Plank, Zuzwil, und Daniela Thalmann, Zuckenriet, auf der Kandidatenliste.

Vom Oberstufen-Schulrat waren nur Präsidentin Ursula Künzle, Francoise Hutter Gutmann und Raphael Fisch anwesend.
GPK-Kandidaten für die Oberstufenschule (v.l.): Sabine Plank, David Nessensohn, David Aebischer, Daniela Thalmann und Roland Gübeli.

Als Bewerberin für das Amt der Primarschulpräsidentin und Gemeinderätin stellte sich Esther Nietlispach vor. Mit der Erfahrung von zwei Legislaturperioden im Primarschulrat Zuckenriet und im Anschluss als Schulleiterin der Jugendmusikschule Wil-Land sei sie motiviert für das Amt, erklärte die 54-jährige Zuckenrieterin. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Sie werde nach einer allfälligen Wahl mit Freude und Respekt an diese Aufgabe herangehen. Für die weiteren vier Mandate im Primarschulrat kandidieren Simon Hofacher, Lenggenwil (neu), Samuel Konrad, Niederhelfenschwil (bisher), Karin Meienhofer, Lenggenwil (bisher), und Roland Zwick, Niederhelfenschwil (bisher).

Primarschulrat (v.l.): Roland Zwick, Karin Meienhofer und Esther Nietlispach, Präsidentin.

Spannende Ausgangslage

Spannender sieht es bei den Wahlen in die Gemeindebehörden aus. Zusammen mit Gemeindepräsident Simon Thalmann treten auf Ende der Legislatur Gabriela Arn, Patricia Juen und Peter Schuler zurück. Als einziger Bisheriger verbleibt Ruedi Gschwend im Gemeinderat. Eher überraschend reichten für die drei restlichen Mandate (neben dem Schulratspräsidium) fünf Kandidierende ihre Bewerbung ein, sodass es zu einer Kampfwahl kommt. Ruedi Gschwend bezeichnete die Arbeit im Gemeinderat als sehr interessant, was ihn zur weiteren Mitwirkung bewog. Er möchte sich für die Bewahrung der Lebensqualität, der Schulen, die Förderung des Gewerbes und guter Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft sowie für einen sparsamen Umgang bei den Finanzen einsetzen. Der 46-jährige David Buchmann, Niederhelfenschwil hat als Berufsmilitär Führungserfahrung und bezeugt grosses Interesse an der Politik und an einer nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde. Die junge studierte Agronomin Johanna Burri, Lenggenwil sieht sich als ideale Vertreterin der Landwirtschaft und ihres Dorfes. Sie möchte sich für die Anliegen der Natur und die Bewahrung der ländlichen Vorteile einsetzen. Roland Gübeli, Niederhelfenschwil fühlt sich in der Gemeinde sehr wohl und möchte sie mit seiner Mitwirkung im Gemeinderat weiterbringen. Die Unternehmerin im Immobilienbereich Juliane Hiltebrand, Zuckenriet, studierte Fremdsprachen und war international tätig. Zuckenriet sei ihre Heimat geworden und sie wolle bei einer allfälligen Wahl ein offenes Ohr für die Anliegen der Bevölkerung haben und einen respektvollen Umgang anstreben. Der Lenggenwiler Patrick Mathis setzt sich als Präsident der IG Lebensqualität für eine massvolle Entwicklung ohne überdimensionierte Bauprojekte und eine verbesserte Verkehrssicherheit ein.

Die Kandidierenden für den Gemeinderat (v.l.): Patrick Mathis, David Buchmann, Juliane Hiltebrand, Johanna Burri, Ruedi Gschwend und Roland Gübeli.

GPK der Gemeinde

Als GPK-Mitglieder möchten die bisherigen Simon Bernhardsgrütter, Lenggenwil, Diego Flury, Niederhelfenschwil und Jens Wiebe, Zuckenriet weitermachen. Neu kandidieren Veronika Künzler Bläuer, Zuckenriet, Beat Mehltreter, Zuckenriet, und David Meienhofer, Lenggenwil. Bei sechs Bewerbern für fünf Mandate kommt es auch hier zu einem echten Wahlkampf.

GPK Gemeinde (v.l.): Beat Mehltreter, Jens Wiebe, Simon Bernhardsgrütter und Veronika Künzler Bläuer.

Dreikampf um das Gemeindepräsidium

Noch spannender wird es im Dreikampf um das Gemeindepräsidium. Dafür machte die Findungskommission eine öffentliche Ausschreibung. Aus mehreren Bewerbungen kamen zwei Personen in die engere Auswahl, worauf Peter Zuberbühler, Wasterkingen, als Kandidat portiert wurde. Der 44-jährige, parteilose Geschäftsleiter einer Holzhandelsfirma ist seit zehn Jahren politisch tätig als Gemeinderat, nebenamtlicher Gemeindepräsident und Schulratspräsident. Er positioniert sich politisch als rechts der Mitte. In der gut funktionierenden Gemeinde Niederhelfenschwil möchte er die bestehenden Voraussetzungen bewahren und mit einer offenen Kommunikation die Bevölkerung am Gemeindegeschehen beteiligen. Aus seiner Sicht sind gute, nachhaltige Rahmenbedingungen für die Familien, die Wirtschaft und die Landwirtschaft und eine lösungsorientierte, parteiunabhängige Politik wichtig. Der Vater von sechs Kindern hat zur Region gute Beziehungen, stammt doch seine Gattin aus der Nähe von Sulgen. Bei einer Wahl wird die Familie ihren Wohnsitz in die Gemeinde verlegen.

Zwei einheimische Kandidaten

Die wählerstärkste SVP Niederhelfenschwil portierte Kantonsrat Damian Gahlinger als Kandidat für das Gemeindepräsidium. Bei seiner Vorstellung zeichnete er seinen persönlichen, beruflichen und politischen Lebensweg. Als jüngstes von zehn Kindern wuchs er in Ebersoll am Rande der Gemeinde Oberbüren auf. Nach einer Maurerlehre in Zuckenriet bildete er sich beruflich weiter und gründete vor siebzehn Jahren sein eigenes Geschäft. In der Gemeinde pflegt er eine rege Vereinstätigkeit und sitzt als SVP-Mitglied im Kantonsrat. Als seine Ziele bezeichnet er die Erhaltung und Förderung der Lebensqualität, der Schulen sowie die Realisierung des Rad- und Gehwegs Sproochbrugg-Klosterstich. Ebenso ist ihm eine richtige Raumplanung ohne grosse Bauprojekte wie in Lenggenwil und die à jour-Haltung der Infrastruktur wichtig.

Dritter Kandidat ist Wilhelm Bläuer aus Zuckenriet. Der 56-jährige Unternehmungsberater wohnt seit 14 Jahren in der Gemeinde und will mit seiner Kandidatur der Bevölkerung eine Auswahl bieten. Er übte Kritik an der mangelhaften Demokratie und Kommunikation. Für den zukünftigen Weg der Gemeinde  möchte er sich bei einer vernünftigen Orts- und Finanzplanung und einer Vernetzung in der Region mit ihrer dynamischen Wirtschaft einbringen. Die gute Lebensqualität, die einzigartige Landschaft und die ausgezeichneten Verkehrsanbindungen seien Wettbewerbsvorteile, sagte Bläuer. Er könne sich ein reduziertes Pensum als Gemeindepräsident vorstellen.


 

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