1. AUGUST-KIRCHENKONZERT MIT ALPHÖRNERN UND FAHNENSCHWINGER

Was passt besser zu einer 1. August-Feier als Alphornklänge?


Zum 729sten Geburtstag der Schweiz bot das Ensemble «Fröhlich z’muet» ein wunderschönes Konzert mit fröhlichen, witzigen, aber auch besinnlichen Kompositionen. Wie begeistert die Akteure sind und wie intensiv und fantasievoll sie arrangieren und komponieren war sicht- und spürbar. Mit Standing Ovations bedankte sich das Publikum für den musikalischen Genuss.



(Vroni Krucker)

Das Ensemble setzt sich zusammen aus Profi- und Amateurmusikern. Es entstand um den Kreis der Oberthurgauer Dirigenten und Musiker Karl Svec mit Thomas Haubrich und Thomas Gmünder. Aus dem anfänglichen Trio entwickelt sich im Laufe der Jahre durch das Mitwirken weiterer Musiker, Dirigenten, Arrangeure und so weiter die heutige Formation. Mit der Ostschweizer Jodlerin Ruth Felix und ihrem Jodelgesang konnte das Spektrum bedeutend erweitert werden. Die Formation musiziert sowohl in kleineren Gruppen als auch in der grösseren Formation mit Trompeten, Saxophonen, Hörnern, Klarinetten und Alphörnern – immer mit oder im Wechsel mit der Orgel als orchestrale und vielseitige Begleiterin. Zum Nationalfeiertag war der Fahnenschwinger Hanspeter Schmid mit von der Partie.

V.l.: Fabio Signer, Thomas Gmünder, Karl Svec, Ernst Gmünder, Ruth Felix und Michael Zürcher.

Klassisches und Volkstümliches harmonisch vereint

Das Largo aus der Oper «Xerxes» (ombra mai fu) eröffnete die gut einstündigen abwechslungsreichen Vorträge, gefolgt von einem wunderschönen Alphorn-Choral – fast fühlte man sich versetzt in die Bergwelt.  Auf der Orgel spielte Thomas Haubrich interessante Variationen über das von Walter Schmid komponierte und dem Wittenbacher Lehrer Sales Huber getextet St. Galler-Lied. Speziell reizvoll tönte das «Halleluja» von Leonhard Cohen aus Blasinstrumenten bevor es mit «My Dream» von Peter Leitner etwas geheimnisvoll weiterging. Dann lud das Ensemble zur «Siesta», arrangiert von Karl Svec und zur Appenzeller Winterholz-Polka ein, bei der auch das Löffeln zum Einsatz kam.

Thomas Haubrich zeigte sein grosses Können auf der Niederbürer Späth-Orgel, eingeweiht an Weihnachten 2003.

Gedenklied und Schweizerpsalm

Das durch Andreas Gabalier bekannte «Einmal sehn wir uns wieder» sang Thomas Gmünder innig im Gedenken an den kürzlich verstorbenen Bruder des Organisten Thomas Haubrich , was da und dort Tränen fliessen liess. Aber das Leben geht bekanntlich weiter – und so auch das Konzertprogramm und zwar mit dem traditionellen «Guggerzytli», gesungen von Ruth Felix. Dann wünschten die Akteure «Schöne Urlaubszeit», ein Stück der Original Alpenoberkrainer. Beim «Niederbürer Orgelgewitter» präsentierte Thomas Haubrich faszinierend eine Hirtenszene und einen heftigen Gewittersturm, der nach dem Choral im Schweizerpsalm endete. Nach dem tosenden Applaus wurden die Gäste nicht ohne Zugabe entlassen. Diese boten gerne «Ewigi Läbi» und «Von Freund zu Freund». Schön, wenn man so herrliche Musik hören und ganz einfach geniessen kann, tut doch in der Corona-Zeit doppelt gut – ja ist schon fast eine Rarität. Herzlichen Dank dem Ensemble.

Thomas Gmünder mit seiner Ode an den verstorbenen Bruder des Organisten.

 

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