Im Anschluss an die kurze Hauptversammlung der FDP Niederhelfenschwil stellten sich die von der Findungskommission nominierten Peter Zuberbühler und Esther Nietlispach vor. Ausser Programm nutzte auch der SVP-Kandidat Damian Gahlinger die Gelegenheit, sich zu präsentieren.
(Ernst Inauen)
Der Präsident der FDP-Ortspartei Niederhelfenschwil Rolf Högger und Kassier Roland Gübeli berichteten an der HV über den Geschäftsverlauf der FDP Niederhelfenschwil. Ein Dutzend der 23 eingeschriebenen Mitglieder und einige Gäste nahmen an der Versammlung im Kulturgebäude Lenggenwil teil. Zur anschliessenden Vorstellung der Kandidaten gesellten sich nochmals einige interessierte Frauen und Männer dazu, darunter auch die SVP-Vertreter Kantonsrat Damian Gahlinger und Marc Schönenberger, Präsident der Ortspartei. In einer guten halben Stunde konnte Präsident Rolf Högger die Traktanden erledigen. Aus seinem Jahresbericht ging hervor, dass sich die FDP Ortspartei aktiv in der kommunalen und kantonalen Politik einbringt. „Das Geschäftsjahr wurde vor allem durch die Wahlen geprägt. So beteiligten wir uns aktiv am Wahlkampf für den St.Galler Regierungs- und den Kantonsrat“, stellte Rolf Högger fest. Er selber kandidierte für den Kantonsrat, leider erfolglos.
Zwei FDP-Kandidaten für den Gemeinderat
Für die Gemeinderatswahlen vom 27. September 2020 portiert die FDP Roland Gübeli, Montageleiter, Vizepräsident der FDP-Bezirkspartei und GPK-Mitglied der Oberstufenschulgemeinde. Ausserdem kandidiert der neu in die Partei eingetretenen Dave Buchmann, der sich selber vorstellte. Er ist Berufsmilitär in der Schweizer Armee und bereits GPK-Mitglied der katholischen Kirchgemeinde. Der Nomination der beiden Kandidaten stimmte die Versammlung einstimmig zu. Leider konnte bisher kein Kandidat aus Lenggenwil gefunden werden. Die Frist für die Einreichung weiterer Kandidatenlisten läuft noch bis 30. Juni.
Bekanntlich tritt der bisherige Gemeindepräsident Simon Thalmann per Ende 2020 zurück. Auf die öffentliche Ausschreibung für das Gemeindepräsidium meldeten sich mehrere Kandidaten. In einem ausführlichen Auswahlverfahren entschied sich die breit abgestützte Findungskommission für die Kandidatur von Peter Zuberbühler aus Wasterkingen. Für die abtretende Schulratspräsidentin Gabriela Arn wurde Esther Nietlispach nominiert.
Erfahrung im Bildungswesen
Als Bewerberin für das Amt der Primarschulpräsidentin bekam Esther Nietlispach die Gelegenheit, sich vorzustellen. „Die Themen und Herausforderungen im Bildungsbereich interessierten mich schon immer. So konnte ich mich zwei Legislaturperioden im Primarschulrat Zuckenriet und im Anschluss als Schulleiterin der Jugendmusikschule Wil-Land in diese Thematik einbringen. Dabei habe ich gute Erfahrungen gemacht und gerne mit unterschiedlichsten Interessengruppen zusammengearbeitet“, erklärte die 54-jährige Zuckenrieterin. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Mit ihrem Mann Eugen betreibt sie eine Beratungsfirma. Nun sei sie bereit, sich in der Gemeinde als Schulratspräsidentin und Gemeinderätin einzusetzen. Die Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und die Kontakte mit Schülerinnen und Schülern hätten sie zu diesem Schritt bewogen und motiviert. Nach einer allfälligen Wahl werde sie mit Freude, aber auch mit Respekt an diese Aufgabe herangehen.
Gute Beziehungen zur Region
Der 44-jährige Kandidat für das Gemeindepräsidium Peter Zuberbühler erwähnte in seiner persönlichen Vorstellung, dass er durch die Herkunft seiner Frau aus Sulgen und seinem Freundeskreis gute Beziehungen zur Region habe. Mit seiner Frau Esther und seinen sechs Kindern wohnt er in Wasterkingen im Zürcher Unterland, nahe an der deutschen Grenze. Als Geschäftsleiter einer Holzhandelsfirma ist er in Frauenfeld tätig. Seit zehn Jahren ist er im Gemeinderat seiner Wohngemeinde aktiv und führt nebenamtlich seit 2014 das Gemeindepräsidium aus. „Bisher investierte ich einen grossen Teil meiner Freizeit für diese nebenberuflichen Tätigkeiten. Ich bin vom Sinn der Aufgaben überzeugt und habe Freude daran. Das frei werdende Gemeindepräsidium in Niederhelfenschwil würde mir nun die Möglichkeit bieten, mich voll auf diese Aufgaben zu konzentrieren“, begründete Peter Zuberbühler seine Bewerbung. Im Familienrat sei eine Verlegung ihres Wohnsitzes bei einer Wahl diskutiert und beschlossen worden. Auf seinem Berufsweg bildete er sich nach einer Schreinerlehre nebenberuflich im kaufmännischen und technischen Bereich weiter. Für ihn seien eine gute Zusammenarbeit, der direkte Kontakt mit der Bevölkerung und eine lösungsorientierte, parteiunabhängige Politik wichtig.
Die Stimmbürger haben eine Auswahl
Die SVP Niederhelfenschwil portierte Kantonsrat Damian Gahlinger als Kandidat für das Gemeindepräsidium. Obwohl nicht vorgesehen, bekam er die Gelegenheit, sich persönlich vorzustellen. Mit seiner Kandidatur wolle er der Bevölkerung eine Auswahl bieten. Als jüngstes von zehn Kindern wuchs er in Ebersoll am Rande der Gemeinde Oberbüren auf. Nach einer Maurerlehre in Zuckenriet bildete er sich beruflich weiter und eröffnete vor siebzehn Jahren sein eigenes Geschäft. In der Gemeinde pflegt er eine rege Vereinstätigkeit und sitzt als überzeugtes SVP-Mitglied im Kantonsrat. Als seine Ziele bezeichnet er die Erhaltung und Förderung der Lebensqualität, die Schulen sowie den Rad- und Fussweg Sproochbrugg-Klosterstich. Er habe keine Angst vor der Herausforderung, beantwortete er selbstbewusst eine Frage aus dem Publikum, ob er sich für das Amt als Gemeindepräsident befähigt fühle. Rolf Högger sprach die negative Haltung von Gahlinger zum Projekt Geren Lenggenwil an. Geren sei die einzige Industrie- und Gewerbezone der Gemeinde und für eine wirtschaftliche Entwicklung wichtig. Daraus entwickelte sich eine kurze Diskussion mit Meinungsverschiedenheiten.