Die Zuzwilerin Damaris Hollenstein, Lehrtochter im zweiten Lehrjahr bei Maler-Service Schelbert, erreichte im freiwilligen Wettbewerb der Berufsschulen Wattwil, Buchs und Chur mit der höchsten Punktzahl ihres Jahrgangs den ersten Rang.
(Ernst Inauen)
Waren früher mehrheitlich Männer im Malerberuf tätig, so schliessen heute rund zwei Drittel Frauen ihre Lehre als Malerin ab, weiss Damaris. „Ich hatte schon immer Freude am Zeichnen und Malen und an den gestalterischen Möglichkeiten mit Farben. Im zweiten Schuljahr an der Oberstufe Sproochbrugg konnte ich bei Maler-Service Walter Schelbert in Zuckenriet eine Schnupperwoche absolvieren. Da war für mich klar, dass ich Malerin werden wollte“, erzählt Damaris beim Treffen mit dem Medienvertreter. Sie wuchs mit einem Bruder und einer Schwester in der Familie von Manfred und Rita Hollenstein auf, besuchte in Zuzwil die Primar- und anschliessend die Oberstufenschule Sproochbrugg Zuckenriet. Sie bewarb sich bei Walter Schelbert um eine Lehrstelle und erhielt von ihm die Zusage. Malermeister Schelbert konnte das Geschäft 2013 von der Erbengemeinschaft des 2012 tödlich verunglückten Vorgängers Guido Niedermann erwerben. Dieser bildete schon seit den 1980-Jahren mit Erfolg über 20 Lehrlinge aus. Diese Tradition führt nun sein Nachfolger in reduziertem Umfang weiter.
Bewertung durch Fachjury
Wie schon im Vorjahr nahm auch in diesem Jahr die Lehrtochter Damaris Hollenstein am Jungmalerwettbewerb teil, welcher vom Schweizer Jungmalerverband ausgeschrieben und von den st.gallischen Gewerbeschulen Wattwil und Buchs sowie von Chur durchgeführt wurden. Bereits im ersten Lehrjahr erreichte sie den ausgezeichneten vierten Rang. 2020 lieferten insgesamt 142 Lehrlinge, davon 52 Auszubildende im 2. Jahr ihre Arbeiten ab. Die Aufgaben waren thematisch auf die einzelnen Jahrgänge abgestimmt. Im zweiten Lehrjahr hiess die Vorgabe „Vergessene Formen“. Damaris Hollenstein wählte für ihre Wettbewerbsaufgabe den Titel „Himmel und Hölle“. Eine Jury bewertete die eingelieferten Arbeiten nach den Kriterien Gesamteindruck, Sauberkeit, technische Ausführung und Richtigkeit. Damaris wurde für ihre Arbeit mit der Höchstnote des 2. Lehrjahres belohnt. Bereits schon in früheren Jahren konnten bei Guido Niedermann vor allem mehrere kreative Lehrtöchter bei diesen Wettbewerben schöne Erfolge feiern.
Freizeit aufgewendet
Die Wettbewerbsaufgaben konnten im Lehrbetrieb während der Freizeit entworfen und ausgeführt werden. Lehrmeister Walter Schelbert unterstützte seine Lehrtochter mit Ratschlägen und motivierender Beurteilung. Die 17-jährige Damaris Hollenstein bewies ihr gestalterisches Talent mit einer eigenen Vorstellung von Himmel und Hölle. Sie entwickelte ihre Ideen und gestaltete mit Pinsel und Acrylfarbe ein fantasievolles, aussergewöhnliches Kunstwerk. Das brachte ihr ein Total von 223 Punkten und den ersten Rang ein. Die weiteren Ränge ihrer Klasse: 2. Joèl Klein, Rickenbach, 216 Pt.; 3. Ivana Scheidegger, Goldach, 212 Pt.; 4. Andrina Derungs, Flims, 211 Pt.; 5. Nadja Hauser, Marbach, 191 Pt.; 6. Alexandra Höhener, Teufen, 185 Pt.; 7. Andrea Vogel, Mosnang, 181 Pt.; 8. Yasemin Walli, Saas im Prätigau, 178 Pt.; 9. Natascha Müggler, Häggenschwil, 177 Pt.; 10. Tanja Jud, Oberhelfenschwil, 176 Pt.