MATURAPRÜFUNGEN: „INNOVATION STATT KAPITULATION“

Vorstand JFSG (v. l.): Thomas Schneiter, Gregory Aloisi, Noah Menzi, Jan Bauer, Florian Stettler und Lars Frei.


Die Jungfreisinnigen St.Gallen (JFSG) lehnen eine allgemeine Streichung der Abschlussprüfungen an den Maturitätsschulen ab. Für die Durchführung müssten digitale Prüfungskonzepte erarbeitet werden. Zur Bewahrung der Chancengleichheit solle ferner eine einheitliche Lösung auf nationaler Ebene angestrebt werden. Der Kanton St.Gallen könne sich als Pionier in der Schweizer Bildungslandschaft positionieren, indem ein solches digitales Prüfungskonzept den anderen Kantonen zur Verfügung gestellt wird.


(JFSG) Die Frage, ob die Maturitätsschulen aufgrund der Coronavirus-Pandemie dieses Jahr Abschlussprüfungen durchführen sollen oder nicht, beschäftigt aktuell die Bildungslandschaft Schweiz. Für die JFSG ist klar: Die Pandemie und der daraus resultierte Lockdown an sich stellen keine Totschlagargumente für das Aufheben ordentlicher Prüfungen dar, sofern diese unter Einhaltung der BAG-Richtlinien durchgeführt werden können. Zur Diskussion steht insbesondere die Form der Durchführung von Maturitätsprüfungen. Unter dem für die Bildung fundamentalen Grundsatz der Chancengleichheit ist darüber hinaus eine gesamtschweizerische Lösung über die Durchführung der Prüfungen unabdingbar.

Keine Kapitulation vor Digitalisierung

Die aktuelle Krise fordert uns alle stark heraus – viele alltägliche Abläufe mussten innert kürzester Frist angepasst oder umgestaltet werden. Dasselbe gilt auch in der Bildung: Distance Learning und digitale Lernkontrollen gehören zum aktuellen Unterrichtsalltag. Digitale Prüfungskonzepte existieren bereits, nun müssen bestehende Prüfungskonzepte teilweise oder komplett angepasst werden. So können Prüfungen beispielsweise mit Hilfe eines Lockdown-Browsers und unter Aufsicht durch Audio- und Videoaufnahmen durchgeführt werden. Die Universität St.Gallen hat eine solche Prüfungsdurchführung bereits angekündigt. Die Mittel sind vorhanden, nun sind der politische Wille und die Einsatzbereitschaft von Schulen und Lehrkräften gefordert. Die JFSG fordern, dass im 21. Jahrhundert innovative Bildungsansätze nicht nur gefördert, sondern auch umgesetzt werden. Somit darf der Kanton auch nicht vor neuen Prüfungsformen Halt machen.

Der Kanton St.Gallen kann sich als Pionier in der Schweiz positionieren, indem ein komplett digitalisiertes Prüfungskonzept erarbeitet und dieses den anderen Kantonen zur Verfügung gestellt wird. Die Digitalisierung muss als Chance genutzt, nicht vor ihr kapituliert werden.

Nationale Lösung für Chancengleichheit unabdingbar

Die Frage nach der Durchführung von Maturitätsprüfungen stellt sich aktuell nicht nur dem Kanton St.Gallen, sondern der ganzen Schweiz. Für die Zulassung zu den Schweizer Hochschulen muss eine Form des Leistungsnachweises erbracht werden.

Dieser Leistungsnachweis sollte möglichst für alle gleichwertig gestaltet sein. Somit ist für die JFSG klar: Auch wenn die Kantone die Kompetenz zum Entscheid über die Durchführung der Maturitätsprüfungen erhalten haben, muss eine einheitliche Lösung auf nationaler Ebene geschaffen werden. Nur so kann die Chancengleichheit für den Erhalt einer Maturität gewährleistet werden. Dem Prinzip der Chancengleichheit muss auch in der aktuellen Krise Rechnung getragen werden.

Die JFSG fordern Abschlussprüfungen für alle: Innovation statt Kapitulation in der Schweizer Bildung!


 

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