Die Jahresrechnung 2019 der Gemeinde schliesst mit einem Plus von 4,99 Mio. Franken. Verschiedene Faktoren waren verantwortlich. So berichtete die Gemeinde bereits im Februar, dass die Steuereinnahmen des letzten Jahres fast 2 Mio. Franken höher ausfielen als erwartet.
Im Titelbild von Sarah Bösiger: Algetshausen, eines der sieben Uzwiler Dörfer. Im Jahr 854 erstmals urkundlich erwähnt, zählt das Dorf heute gut 570 Einwohnerinnen und Einwohner.
(Gemeinde Uzwil) Über 60 Mio. Franken im Jahr ist der Umsatz der Gemeinde. Einige wenige, grosse Ausreisser führten zur insgesamt deutlichen Besserstellung. So lagen die Steuereinnahmen deutlich höher. Auch der Gewinn der Technischen Betriebe fiel höher aus, er fliesst in den Gemeindehaushalt.
Diese Gewinnablieferung ist das Gegenstück zu den Risiken, welche die Gemeinde als Eignerin des Werkes trägt. Und schliesslich ist das Ergebnis auch durch die Ausgabendisziplin geprägt. Im Detail legt die Gemeinde im Geschäftsbericht Rechenschaft ab. Wann er in die Haushaltungen gelangt, ist derzeit wegen der Corona-Situation noch offen.
Wohin mit dem Gewinn?
Den Überschuss legt die Gemeinde hauptsächlich in zwei Vorfinanzierungen für die Schulraumerweiterung und den Neubau des Werkhofs. Die Vorfinanzierungen helfen, die künftigen Belastungen für den Haushalt zu reduzieren. Das kommt den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern zugute.
Kostenbewusst investiert
Im vergangenen Jahr hat hat die Gemeinde über insgesamt 15 Investitionsvorhaben abgerechnet. Bewilligten Krediten von 28,693 Mio. Franken standen Kosten von 25,282 Mio. Franken gegenüber, die 15 Investitionsvorhaben konnten entsprechend mit Minderkosten von insgesamt 3,41 Mio. Franken abgerechnet werden.
Geringe Nettoinvestitionen
Die Nettoinvestitionen der Gemeinde lagen 2019 deutlich tiefer als erwartet. Das ist vor allem eine Folge davon, dass sich verschiedene Vorhaben verzögern, für die namhafte Mittel reserviert sind. Dazu gehören etwa das kantonale Projekt zur Zentrumsgestaltung in Uzwil oder die Neugestaltung des öffentlichen Raumes im Dorf Niederstetten. Für diese grossen Vorhaben gilt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Die Belastungen durch die Investitionstätigkeit verschieben sich einfach nach hinten.
Haushalt entschuldet sich
Tiefere Investitionen als geplant, ein hoher Rechnungsüberschuss: Diese Kombination sorgt dafür, dass sich der Gemeindehaushalt im 2019 stark entschuldet bzw. Vermögen aufgebaut hat. Dazu beigetragen haben auch Umstellungseffekte vom alten aufs neue Rechnungsmodell. 9,525 Mio. Franken beträgt das Nettovermögen der Gemeinde per Ende 2019. Diese Entlastung hilft, die hohen Belastungen der nächsten Jahre durch die Investitionstätigkeit zu verkraften. Auch die Corona-Krise dürfte 2020 ihre Spuren im Gemeindehaushalt hinterlassen. Ein gesunder Gemeindehaushalt schadet in schwierigen Situationen nicht.