Hochspannung vor den Regierungs- und Kantonsratswahlen
(JG) Der Wahlkampf, der schon kurz nach dem Dreikönigstag begonnen hat, neigt sich jetzt fürs Erste dem Ende zu: Am Sonntag, 8. März 2020, fallen die Würfel bei den Kantonsratswahlen und eventuell auch schon teilweise im ersten Gang der Regierungswahlen des Kantons St.Gallen.
uzwil24.ch berichtet ab Sonntagmittag laufend über die aktuellen Resultate.
Kantonsratswahlen
Bei den Kantonsratswahlen liegt die Latte für die SVP sehr hoch. Aufgrund der Resultate in den Nationalratswahlen und den aktuellen politischen Themen werden die bisherigen 40 Sitze kaum zu halten sein. Es sei denn, die SVP kann stärker als erwartet mobilisieren, bzw. Wählerinnen und Wähler anderer politischer Gesinnung gehen weniger an die Urnen.
Spannend ist auch die Frage, ob es der CVP gelingt, den Aufschwung aus den Nationalratswahlen mitzunehmen. In den Wahlkreisen Wil und St.Gallen-Gossau (die wir beobachteten) war die Partei so aktiv wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Kantonsratsvizepräsident Bruno Cozzio von der CVP dürfte weniger gespannt sein, ob er die Bestätigung schafft, sondern viel mehr, wer in seinem Wahlkreis Wil auch noch ins Parlament einziehen wird.
SP, Grüne und Grünliberale waren vor allem in den Städten sichtbar. Die FDP zeigte ebenfalls ein grosses Engagement. Hier sind viele gespannt, ob die bisherigen Schwergewichte bestätigt werden oder ob junge Kräfte wie Yves Beutler aus Uzwil oder sogar eine Jungfreisinnige oder ein Jungfreisinniger den Weg nach St.Gallen schaffen. Offen ist auch die Frage, wie stark sich der grüne Trend aus den nationalen Wahlen auch bei den Kantonsratswahlen fortsetzen wird? Am Sonntagabend wissen wir mehr.
Schafft die Wiler Stadtpräsidentin den Sprung schon im ersten Wahlgang?
Nimmt man die Vergangenheit zum Massstab, sollten die bisherigen Regierungsmitglieder Stefan Kölliker (SVP), Fredy Fässler (SP), Bruno Damann (CVP) und Marc Mächler (FDP) mit hoher Wahrscheinlichkeit die Wiederwahl im ersten Wahlgang schaffen. Für den Platz des ausscheidenden CVP-Schwergewichts Ständerat Beni Würth werden die Chancen der Wiler Stadtpräsidentin Susanne Hartmann (CVP) auf breiter Front als sehr gut eingeschätzt. Auch Laura Bucher von der SP, die anstelle von Heidi Hanselmann die SP vertreten will, hat wohl gute Karten. Spannend könnte es werden bei der „Nachfolge“ um den Sitz von Martin Klöti (FDP). Die FDP hat Beat Tinner ins Rennen geschickt, die SVP Michael Götte, beides valable Kandidaten. Allgemein weniger hoch eingeschätzt werden die Chancen der grünen Kandidatin Rahel Würmli aus Rapperswil-Jona.
Nächster Anlauf der SVP auf einen zweiten Sitz
„Dieses Mal werden wir einen zweiten Sitz in der Regierung bekommen“, ist alt Nationalrat Toni Brunner von der SVP überzeugt. Auf die Frage nach den Chancen für Michael Götte meinte er: „Michael Götte bringt alles mit, was wir in der St.Galler Exekutive brauchen: Erfahrung als Gemeindepräsident und in der Privatwirtschaft, Dynamik, Durchsetzungskraft und eine ansprechende Persönlichkeit. Und natürlich ist es Zeit, dass die Wähleranteile der SVP sich endlich auch in der Regierung widerspiegeln.“