Grünes Herz im Widerspruch mit dem Kopf: Die GRÜNEN verzichten auf eine Teilnahme am zweiten Wahlgang für die Regierungsratswahlen. Der Entscheid war nach dem guten Resultat im ersten Wahlgang kein einfacher, weder für die Kandidatin Rahel Würmli noch für die Parteileitung.
(GRÜNE) Rahel Würmli hat ein grünes Kämpferinnenherz. Dieses wollte weiter einstehen für eine nachhaltige Bewältigung der Klimakrise, für gute Lösungen im Gesundheitswesen, für ein würdiges Altern und viele weitere wichtige soziale und ökologische Anliegen.
Das Herz der Kandidatin und auch der Parteileitung hätte sich klar für eine erneute Kandidatur entschieden. Der Kopf aber sagt Nein: Das grünlinke Lager hat auch nach den Zugewinnen am letzten Sonntag rechnerisch Anspruch auf nur zwei Sitze. Regierungsratswahlen müssen sich nicht zwingend nach dem Parteienproporz orientieren: Es werden in erster Linie Köpfe gewählt, nicht Parteien. Ebenfalls ist für uns GRÜNE auch klar, dass es eine ausgewogenere Vertretung der Frauen in der Regierung braucht. Mit Susanne Hartmann von der CVP wurde bisher erst eine Frau gewählt. Drei Frauen müssten aber das klare Ziel sein.
Neben dem reinen Parteienproporz, der passenden Parteifarbe und einer angemessenen Frauenvertretung geht es aber auch um die richtige Themensetzung innerhalb der Regierung: Die beiden Verliererparteien am letzten Sonntag haben noch immer nicht begriffen: Ein wirksamer Klimaschutz erfordert griffige Massnahmen, und zwar jetzt! Darum haben GRÜNE und auch GLP zulasten von SVP und FDP zugelegt. Dieser Effekt käme möglicherweise im zweiten Wahlgang auch bei einer linksgrünen Doppelkandidatur zum Tragen.
Nach Abwägen von Chancen und Risiken sind Rahel Würmli und die Parteileitung zum Schluss gekommen, auf die Teilnahme am zweiten Wahlgang zu verzichten. Bei einer zukünftigen Vakanz ist jedoch mit einer erneuten Regierungsratskandidatur der GRÜNEN zu rechnen.