AM SONNTAG REGIERUNGS- UND KANTONSRATSWAHLEN

Am Sonntag, 8. März, wird der Regierungsrat und der Kantonsrat von St.Gallen gewählt. Ab 12 Uhr werden erste Resultate bekannt. Vorab ein Überblick über die Ausgangslage.


Beni Würth, Martin Klöti und Heidi Hanselmann verlassen die Regierung.

Regierungsrat: Drei von sieben gehen

Beni Würth (CVP) wurde zum Ständerat gewählt und verabschiedet sich in Richtung Bern. Martin Klöti (FDP)hat nach zwei Amtszeiten genug und auch Heidi Hanselmann (SP) hört nach vier Amtszeiten auf.


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Bisherige haben gute Chancen

Von der aktuellen Regierung stellen sich Stefan Kölliker (SVP), Fredy Fässler (SP), Bruno Damann (CVP) und Marc Mächler (FDP) der Wiederwahl.

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Weil keinem von diesen vier Kandidaten eine massive Fehlleistung vorzuwerfen ist und sie in ihrer Partei unbestritten die Nummer 1 sind, ist ihre Wiederwahl sehr wahrscheinlich.


Regierungsrat: Nächster Anlauf der SVP

Obwohl die SVP seit 2008 die absolute Spitzenposition bei den St.Galler Kantonsratswahlen hat, gelang es ihr bisher nicht, das mit einer zweiten überzeugenden Person in einen Regierungserfolg umzumünzen.

Seit 2008 ist die SVP mit Stefan Kölliker in der Kantonsregierung vertreten. Seither hält sich diese Regierungs-«Zauberformel», die übrigens auch national von 1959 bis ins aktuelle Jahrtausend galt: 2 x CVP, 2 x FDP, 2 x SP und 1x SVP.

2012 versuchte Michael Götte bereits einmal St.Galler Regierungsrat zu werden. Er unterlag damals im zweiten Wahlgang Fredy Fässler von der SP. 2016 verunglückte die Kandidatur der SVP vollends. Herbert Huser erreichte im ersten Wahlgang nur den 9. Platz. Im zweiten Wahlgang versuchte die SVP-Frau Esther Friedli das Steuer rumzureissen, was ihr relativ knapp nicht gelang. So blieb es über die Jahre bei der gleichen Verteilung der Regierungssitze:
Regierungsräte 2004 2008 2012 2016
CVP 2 2 2 2
FDP 3 2 2 2
SP 2 2 2 2
SVP 0 1 1 1

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6 kämpfen um 3 Sitze

Die CVP hat Susanne Hartmann als Nachfolgerin von Beni Würth portiert. Beat Tinner von der FDP soll den Sitz von Martin Klöti verteidigen. Laura Bucher wurde von der SP als Ersatz von Heidi Hanselmann ins Rennen geschickt.


Bedenken wegen erwarteter tiefer Stimmbeteiligung

Heute Morgen hat man noch Zeit, sein Stimmcouvert in der Wohngemeinde in die Urne zu legen.

Gemäss ersten Meldungen in dieser Woche wird die Beteiligung kleiner sein, als vor 4 Jahren. Die Wahlbeteiligung von 2004 bis 2012 waren bereits tief. Demgegenüber galt die 45%-Wahlbeteiligung im Jahr 2016 als Rekordwert für St.Galler Verhältnisse.


Parteienstärke im Kanton St.Gallen

St.Gallen war einst eine katholische Hochburg oder «CVP Stammlande». Lange ist’s her. Spätestens im Frühling 2008 wurde die Dominanz gebrochen. Die SVP überrollte sie mit ihrem Star Toni Brunner an der Spitze und hat die Position nicht mehr abgegeben. Vor 4 Jahren hätte gar fast die freisinnige Konkurrenz die CVP überholt.

Einigermassen halten konnten sich die Sozialdemokraten. Klar auf dem Wachstumspfad – was für eine Metapher – sind die Grünen und Grünliberalen. Wobei auch hier nicht direkt vom Erfolg bei den Nationalratswahlen (Kolonne ganz rechts «NR-Wahl») auf die kantonalen Wahlen  geschlossen werden darf.

Partei / Kanton SG KR-2004 KR-2008 KR-2012 KR-2016 KR-2020 NR-2019
SVP 24.60% 30.5% 25.4% 29.5% 31.3%
CVP 28.7% 26.1% 23.0% 20.4% 18.8%
FDP 18.8% 18.3% 18.4% 20.3% 15.0%
SP 18.8% 14.4% 16.2% 16.0% 12.7%
Grüne 4.8% 5.1% 6.0% 5.2% 10.5%
Grünliberale 0.0% 2.4% 5.0% 3.9% 7.3%
EVP 1.8% 2.2% 2.2% 1.7%
BDP 2.6% 1.5% 0.6%

 

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