Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zum Coronavirus und eine Kurzfassung über die neusten veröffentlichten Informationen des Bundes.
Im Titelbild: Daniel Koch, Sprecher des Bundesamtes für Gesundheit.
Aktuelle Situation Schweiz
27. März 2020:
– 12’161 Fälle: Das BAG meldet am Freitag 12’161 bestätigte Fälle und 197 Tote. Das ist ein Anstieg von 1’390 innert 24 Stunden und eine deutliche Zunahme im Vergleich zu den letzten Tagen. «Die hier veröffentlichen Zahlen beziehen sich auf Meldungen, die bis am frühen Morgen bei uns eingetroffen sind. Sie entsprechen in der Regel dem Datum der Probeentnahme durch die Ärztin/den Arzt», schreibt das BAG auf der offiziellen Homepage.
Auf der Webseite Corona-Data, wo man sich ausschliesslich auf die Daten der Kantone beruft, sind 12’073 Fälle und 198 Tote angegeben. Dort waren es am Vortag 11’781 bestätigte Corona-Erkrankte.
– Verschärfte Massnahmen möglich: Der Bundesrat kann den Kantonen im Kampf gegen das Coronavirus erlauben, kurzzeitig die Tätigkeit bestimmter Wirtschaftsbranchen einzuschränken oder einzustellen, wenn die epidemiologische Situation dies erfordert. An seiner Sitzung vom 27. März 2020 hat er eine Anpassung der entsprechenden Verordnung beschlossen.
Wenn aufgrund der epidemiologischen Situation eine besondere Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung besteht, kann der Bundesrat einem Kanton erlauben, kurzzeitig die Tätigkeit ganzer Wirtschaftsbranchen einzuschränken oder einzustellen. Betriebe, die glaubhaft die Massnahmen zum Abstandhalten und zur Hygiene erfüllen, können ihren Betrieb allerdings weiterführen.
Voraussetzung für ein Gesuch ist, dass im Kanton die Kapazitäten in der Gesundheitsversorgung auch nach Unterstützung durch andere Kantone nicht mehr ausreichen. Voraussetzung ist auch, dass die betroffenen Wirtschaftsbranchen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in der Lage sind, die Präventionsmassnahmen einzuhalten und nicht mehr voll funktionsfähig sind, weil Grenzgänger ausbleiben. Ausserdem müssen die Sozialpartner dem Entscheid zustimmen und die Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs sowie der Gesundheitseinrichtungen muss sichergestellt sein. Gehen die von einem Kanton getroffenen Massnahmen über die Ermächtigung des Bundesrates hinaus, so entfällt die Kurzarbeitszeitentschädigung des Bundes.
Hintergrund dieser Regelung ist ein Entscheid des Kantons Tessin, Betriebe und Baustellen für eine befristete Dauer zu schliessen. Der Bundesrat hatte am 20. März beschlossen, dass die Kantone lediglich einzelne Betriebe oder Baustellen schliessen können, welche die Massnahmen zum Abstandhalten und zur Hygiene nicht einhalten.
Positiv getestet: 12’161 Personen
Anzahl Tote: 197 Personen
26. März 2020:
– Neue Zahlen: Das BAG meldet 10’714 Corona-Erkrankte und 161 Tote. Das ist eine Zunahme von über 1’000 Fällen in einem Tag. An der Pressekonferenz sagt Daniel Koch, dass man diese Zahlen nicht überanalysieren sollte. Denn diese können von Tag zu Tag schwanken. Man wird eine Trendanalyse machen um korrekt beurteilen zu können, wie sich die Pandemie entwickelt.
Kanton St.Gallen: Es gibt 280 bestätigte Fälle und eine Person ist an den Folgen des Coronavirus verstorben.
Die Fallzahlen können nicht nach Regionen oder Gemeinden selektioniert werden. Es treten in allen Regionen des Kantons Fälle auf.
– Rückholaktion: Johannes Matyassy, Direktor der Konsularischen Direktion EDA, informiert über die Rückholaktionen. Bis zum 4. Aprill sollen rund 3500 Schweizer aus der ganzen Welt zurückgeholt worden sein.
– Über 5000 Zivilschützer im Einsatz: Christoph Flury, Vizedirektor Bundesamt für Bevölkerungsschutz VBS, informiert über die Zivilschutz-Einsätze. «Derzeit sind rund 5500 Zivilschutzangehörige aufgeboten. Weitere haben Voranzeigen erhalten, sich für ein Aufgebot bereitzuhalten». Das höchste Aufgebot ist im Tessin und in der Westschweiz.
– 570’000 Gesuche über Kurzarbeit: Es sind 570’000 Kurzarbeit-Anträge eingegangen, dabei sind rund 42’000 Unternehmen betroffen. Insgesamt arbeiten derzeit rund elf Prozent aller Erwerbstätigen in Kurzarbeit. Die Zahlen zeigen auch, dass weniger gearbeitet wird.
25. März 2020:
– Daniel Koch in SRF Sendung: Am Montagabend sprach Daniel Koch, Leiter übertragbarer Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit, in einer Sondersendung beim SRF über die aktuelle Situation. Gegenüber dem Sender sagte er, dass sich die Lage im Frühsommer wieder normalisiert haben könnte. Schlussendlich aber habe das Virus seinen eigenen Verlauf und man könne nicht sagen, wann die Massnahmen vom Bundesrat aufgehoben werden. Man könne aber damit rechnen, dass sie gelockert werden, sobald es die Situation erlaubt. Damit bald wieder Normalität einkehrt, müssen sich aber die Menschen besonders jetzt an die Sicherheitsregeln halten.
– Beobachtung: Seit Samstag flacht die Kurve der Neuinfektionen gemäss BAG-Zahlen ab. Was heisst abflachen? Die Zahl der Menschen, die täglich neu mit dem Coronavirus infiziert werden, erhöht sich nicht mehr, sondern nimmt ab. Montag wurden in der Schweiz offiziell 1019 neue Corona-Fälle kommuniziert. Am Sonntag waren es noch 1072, Samstag waren es 1108. Höhepunkt bildete der Freitag mit 1380 Neuinfizierten. Laut Daniel Koch müsse man aber diese Zahlen genauer analysieren um wirklich von einem Trend des Rückgangs auszugehen. Ausserdem könnten Labors Fälle auch ein, zwei Tage verspätet melden.
24. März 2020:
– Neue Zahlen: Das BAG meldet am Dienstagmittag 8836 bestätigte Corona-Erkrankte. Das ist eine Zunahme von 776 innert 24 Stunden. Zum Vergeleich: Von Sonntag auf Montag gab es über Nacht eine Zunahme von mehr als 1000 Neuerkrankungen. Die Anzahl der Verstorbenen beläuft sich auf mindestens 86 Personen.
– Kommt heute Abend die Ausgangssperre? Ob der Bund eine Ausgangssperre verhängt, hänge von der Auswertung der Handydaten ab. Die Analyse solle zeigen, ob sich die Bevölkerung an die Vorgaben des Bundesrates hält und sich weniger bewegt. Trifft dies nicht zu, könnte eine Ausgangssperre ab 18 Uhr der nächste Schritt sein, so der «Tagesanzeiger».
– Weiterer Todesfall im Kanton Appenzell Ausserrhoden: Am Montag, 23. März 2020, ist eine weitere Person, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, verstorben.Es ist der zweite Todesfall in Appenzell Ausserrhoden infolge des Coronavirus. Es handelt sich dabei um eine Frau mit Jahrgang 1929, die im Spital Herisau behandelt wurde. Aufgrund des Persönlichkeitsschutzes verzichtet der Kanton auf weitere Angaben.
– Regierungsrat positiv auf Corona: Regierungsrat Urs Hofmann ist am Montag positiv auf das Coronavirus getestet worden. Mehrere Personen, die mit ihm Kontakt hatten, sind sich in freiwilliger Selbstquarantäne. Die Regierungstätigkeit wird auf digitalem Weg aufrechterhalten.