Die Gemeinde Jonschwil schliesst die Jahresrechnung 2019 mit einem operativen Ergebnis von 2,16 Millionen Franken ab. Für 2020 beantragt der Gemeinderat der Bürgerversammlung eine Senkung des Steuerfusses von 135 auf 127 Prozent. Im Budget 2020 ergibt sich ein operatives Ergebnis (Aufwandüberschuss) von minus 625’900 Franken.
(Gemeinde Jonschwil) Anstelle des budgetierten Defizits von Fr. 182’200 ergab sich in der Rechnung 2019 ein Überschuss von 2’163’800.65 Franken. Der Gewinn wird den Reserven (grösstenteils an das freie Eigenkapital) zugewiesen. Das freie Eigenkapital hat neu eine Höhe von 3,58 Millionen Franken.
Deutlich weniger Aufwand
Bereits der Steuerabschluss mit einem Plus von 1’223‘000 Franken war über den Budgeterwartungen. Beim Jahresabschluss konnten mit Ausnahme des Gesundheitswesens bei allen Aufgabenbereichen weniger Ausgaben verzeichnet werden. Höhere Ausgaben ergaben sich beim Gesundheitswesen aufgrund der Pflegefinanzierung, die durch die Gemeinden zu tragen ist.
Der Steuerfuss sinkt
Da eine Steuergesetzrevision Entlastungen für viele Steuerpflichtige ergibt, wird bei der einfachen Steuer für 2020 keine Zunahme erwartet. Aufgrund des guten Vorjahresergebnisses und der Höhe des Eigenkapitals soll der Steuerfuss um acht Prozent gesenkt werden. Mit den Nachzahlungen von 350‘000 Franken ergibt sich bei den natürlichen Personen ein budgetierter Steuerertrag, der rund 985‘000 Franken unter dem Vorjahr liegt. Die Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuern werden auf 250‘000 und 300‘000 Franken geschätzt. Bei den Steuern der juristischen Personen wird mit einer gleichbleibenden Summe von 960‘000 Franken gerechnet. Bei den Quellensteuern sind 245‘000 Franken budgetiert. Unter dem Strich ergibt sich im Budget 2020 ein operatives Ergebnis von minus Fr. 625’900 (Aufwandüberschuss).
Finanzausgleich von 2,2 Millionen Franken
Die Gemeinde Jonschwil bezieht Mittel aus der ersten Stufe des kantonalen Finanzausgleichs. Für den Sonderlastenausgleich Schule und Weite ergeben sich Beträge von 1’111’700 und 81‘000 Franken. Der Ressourcenausgleich beträgt Fr. 1’025’100.
Netto-Investitionen von 10,7 Millionen Franken
Als grösstes Projekt erscheint der Neubau der Schulanlage Schwarzenbach mit 10 Millionen Franken im Investitionsbudget 2020. Der Abschluss der Sanierungen in der Grundwasserschutzzone Geissmatt ist ebenfalls im Investitionsbudget enthalten. Das gesamte Investitionsbudget 2020 sieht Fr. 12’131’500 Ausgaben und Fr. 1’420‘000 Einnahmen vor. Die Nettoinvestitionen belaufen sich damit auf Fr. 10’711‘500.
Finanzplanung ausgeglichen
Die Finanzplanung 2021 bis 2024 der Gemeinde Jonschwil zeigt für die Jahre 2021 und 2022 operative Ergebnisse von minus 612’000 und 541’000 Franken. In den Jahren 2023 und 2024 werden fast ausgeglichene Ergebnisse erwartet. Unter Berücksichtigung des freien Eigenkapitals kommt der Gemeinderat zum Schluss, dass die Steuerfuss-Senkung auf 127 Prozent für mehrere Jahre verkraftbar ist.
Kontinuierliche Verbesserung
Die Einwohnerzahl erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent. Die durchschnittliche Steuerkraft je Einwohner unter Berücksichtigung der Einkommens- und Vermögenssteuern, der Steuern juristischer Personen sowie der Quellensteuern nahm um Fr. 90 je Einwohner auf Fr. 2’224 zu. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der kantonale Durchschnitt um Fr. 59 auf Fr. 2’622. Das Jahresergebnis 2019 ist mit einem operativen Ergebnis von über zwei Mio. Franken ausserodentlich gut ausgefallen. Der Überschuss wird grossmehrheitlich den freien Reserven (=Eigenkapital) zugewiesen.
Steuerfusssenkung um 8 Prozent
Im Finanzplan ist ab 2020 eine Steuerfussreduktion um 8 auf neu 127 Steuerprozente berücksichtigt. Das Budget 2020 rechnet mit einem operativen Ergebnis von minus 625’900 Franken (Aufwandüberschuss). In den Jahren 2021 und 2022 beträgt das Minus rund 612’000 und 541’000 Franken. In den Jahren 2023 und 2024 ist eine annähernd ausgeglichene Rechnung prognostiziert. Darin eingerechnet sind folgende grösseren Veränderungen der nächsten Jahre:
- In den Jahren 2020 und 2021 wird die Informatik-Infrastruktur der drei Schulen erneuert, was insgesamt rund 630’000 Franken auslöst. Diese Belastung entfällt ab 2022.
- Ab dem Jahre 2021 sinken die Steuern der juristischen Personen um rund 300’000 Franken aufgrund der Unternehmenssteuerreform (Abstimmung vom Mai 2019).
- Die Abschreibungen der Gemeinde Jonschwil steigen ab dem Jahre 2022 um rund 700’000 Franken, weil das neue Schulhaus Schwarzenbach abgeschrieben werden muss.
- Die Zinskosten für das aufgenommene Fremdkapital wegen des Schulhausneubaus belasten die Gemeinde jährlich lediglich mit 96’000 Franken. Noch vor zwei Jahren wurde mit jährlichen Zinskosten von über 200’000 Franken gerechnet.
Investitionsplanung 2021 – 2024
In den Jahren 2021 bis 2024 sind im allgemeinen Haushalt Nettoinvestitionen von rund 4,5 Mio. Franken eingeplant. Der Hauptteil entfällt auf die Fertigstellung des Schulhauses in Schwarzenbach (Abbruch altes Gebäude, Umgebung) sowie auf das beim Kanton seit 14 Jahren pendente Projekt eines Kreisels bei der «Svoboda-Kreuzung», das nach dem Motto «Die Hoffnung stirbt zuletzt» weiterhin in der Finanzplanung belassen wird.