Unter dem Motto «Energiegeladener Brunch» diskutierte die FDP Zuzwil unter Mitwirkung des Zuzwiler Regierungsrats Marc Mächler mit der Bevölkerung das Thema Energie aus verschiedenen Blickwinkeln.
Die drei Referenten (von rechts) Regierungsrat Marc Mächler, Jean-Daniel Sieber und Vanessa Brühwiler im gut besuchten Pfarreiheim Züberwangen.
Fazit der Veranstaltung war, dass auf kantonaler Ebene schon vieles, aber noch nicht genug getan werde und dass für die Bewältigung des Klimawandels Innovation ausgesprochen wichtig ist. Innovationsanstrengungen müssten daher deutlich stärker gefördert werden, auch von Seiten des Staates. Einig war man sich unter den Teilnehmenden, dass dabei gezielte Anreize zielführender sind als Verbote.
Bauchef Marc Mächler machte in seinen Ausführungen deutlich, dass auch der Kanton St. Gallen das Pariser Abkommen für den Klimaschutz akzeptiert hat und entsprechend handle. Man habe bereits einiges, aber noch nicht genug, erreicht, bezüglich CO2-Reduktion. Durch das in Ausarbeitung befindliche neue Energiegesetz werde die Energieeffizienz weiter vorangetrieben. Die Fördergelder zum Ersatz fossiler Brennstoffe im Gebäudebereich habe man angesichts der Nachfrage erhöht. Er halte die bereits breit akzeptierte und funktionierende Solarkraft für besonders wichtig. Allerdings müsse deren Effizienz und damit Wettbewerbsfähigkeit noch verbessert und das Problem der Energiespeicherung in der Nacht gelöst werden. Betreffend Förderung der emissionsfreien Mobilität arbeite der Kanton in einem Pilotprojekt mit der Industrie erfolgreich zusammen. Letztlich sei aber auch eine Verhaltensänderung der Menschen nötig.
Laut Kantonsratskandidat Jean-Daniel Sieber, seit über zwanzig Jahren im Bereich Entwicklung und Innovation tätig, wird sich unser Energiebedarf bis ins Jahr 2050 gegenüber dem Jahr 2000 verdoppeln, mit entsprechend höherem CO2-Ausstoss. Was immer man dagegen unternimmt – weniger Energie verbrauchen, mehr nachhaltige Energie gewinnen durch Windkraft, Geothermie oder Solarenergie etc. – ohne Innovation geht nahezu nichts. Deshalb müsse der Staat Innovation stärker fördern und solle dabei massiv investieren. Andere Länder wie z.B. Israel machten es der Schweiz vor. Es bestehe ein enormer Nachholbedarf an gezielten Investitionen in Start-ups, nicht zuletzt im Bereich Energie und Klima. «Um unsere Wettbewerbsfähigkeit und unseren Wohlstand zumindest zu bewahren, müssen wir unsere Innovationskraft mit guten Rahmenbedingungen und gezielter Förderung weiter stärken», meinte Sieber.
Auch für Vanessa Brühwiler, Kantonsratskandidatin der Jungfreisinnigen, braucht es für eine effiziente Energienutzung und nachhaltigen Klimaschutz eine verstärkte Förderung von Forschung und Innovation. Sie machte sich im Weiteren für die junge Genration unter dem Motto «Kunterbunt in Richtung Klimaschutz» für eine gezielte Mischung von Anreizmassnahmen stark, darunter insbesondere für ein Mobility Pricing und die Förderung der Homeoffice-Möglichkeiten, aber auch den Ausbau von «Green Bonds» und eine Kontrolle des Emissionshandels.