
Mit einem Kantersieg begeistert der Badmintonclub Uzwil sein Heimpublikum. Dabei beeindruckt Julien Scheiwiller bei seinem Comeback. Doch dann folgt der Rückschlag gegen Lausanne. Auch weil sich der Spielertrainer selbst nicht aufstellte.
Im Titelbild: Spielertrainer Iztok Utrosa nahm sich überraschend aus dem Rennen und überliess seinen Platz den jungen Spielern.
(Matthias Zindel)
Top oder Flop – es mag in der Nationalliga A momentan nicht viel leiden. Die Mannschaften sind alle nah beieinander. Dies bekam auch Uzwil am Wochenende zu spüren. Erst gewann das Team in Bestbesetzung gegen Yverdon mit 7:1. Einen Tag später traten die Uzwiler gegen das in etwa gleich starke Lausanne an – und verloren mit 2:6. Dies auch, weil Spielertrainer Iztok Utrosa seinen Platz den jüngeren Spielern überliess. Grundsätzlich sind solche Entscheidungen im Verein gern gesehen und werden besonders von den eigenen Zuschauern goutiert. Doch es zeigt eben auch, wie schmal der Pfad ist. Wenn Uzwil nicht mit den besten Spielern antritt, dann wird es gegen alle Mannschaften schwierig. Und trotzdem gilt es immer den richtigen Mittelweg zu finden – und für genau diesen hat sich Spielertrainer Iztok Utrosa am vergangenen Wochenende konsequent entschieden.
Rein spielerisch hat Uzwil in der Heimpartie gegen Yverdon nahtlos an die starken Leistungen aus den letzten Runden angeschlossen. Und wenn es doch mal knapp wurde, dann behielten die Uzwiler stets das bessere Ende für sich. Die einen Kritiker nennen das Glück, für andere ist es das nötige Selbstvertrauen. Zumindest die Häufigkeit spricht für die starke mentale Verfassung der Uzwiler. Rundum überzeugend war auch der Auftritt von Julien Scheiwiller. Nach seiner dreimonatigen Verletzung kehrte er mit einem beeindruckenden Sieg im Männereinzel zurück. Zeitweise schien es, als sei er stärker denn je. Ebenso erfreulich war der Sieg im Frauendoppel. Das Duo mit Sereina Hofstetter und Gayle Mahulette konnte mit einem guten Auftritt endlich den ersten Saisonsieg feiern. Die einzige Niederlage kassierte Artem Pochtarev im Männereinzel – hauchdünn nach Verlängerung im Entscheidungssatz.
Doch gegen Lausanne korrigierte Pochtarev seinen Patzer vom Vortag umgehend. Als einziger Uzwiler gewann er seine beiden Spiele. Es blieben die einzigen Siege bei der 2:6-Niederlage. Dieses klare Verdikt resultierte aber nicht nur durch den Rückzug von Iztok Utrosa. Es fehlte auch die Durchschlagskraft der anderen Stammspieler. Ausser Pochtarev sprang diesmal niemand in die Presche. Und so gilt es diese Niederlage als Lehrstunde abzuhaken – auch weil man in der Tabelle unbeschadet davonkommt. Tafers bleibt vor Uzwil und knapp dahinter folgen Zürich und La Chaux-de-Fonds. In zwei Wochen steht die nächste Doppelrunde an, unter anderem mit dem Spitzenspiel Tafers gegen Uzwil.