Nach dem Ausscheiden aus der Regierung wird Ständerat Beni Würth als Konsulent in das St. Galler Anwaltsbüro Swiss Legal asg.advocati eintreten und somit in die Privatwirtschaft wechseln.
(Rolf Lutz, Uzwil24)
Beni Würth wird neben dem Mandat als Ständerat auch ein berufliches Standbein aufbauen. Darauf hat er im Wahlkampf 2019 immer hingewiesen und das setzt er nun in die Tat um. Er wird bei Swiss Legal ausgewählte Verwaltungsratsmandate wahrnehmen und auch in einzelnen Beratungsmandaten tätig sein.
Beni Würth hat an der Universität St. Gallen Rechtswissenschaften studiert sowie ein Nachdiplom im europäischen und internationalen Wirtschaftsrecht erlangt (M.B.L.-HSG). Vor seinem Wechsel in eine vollamtliche Behördentätigkeit (Gemeindepräsident Jona, Stadtpräsident Rapperswil-Jona, Regierungsrat) war er bei der OBT Treuhand AG in leitender Stellung.
Uzwil24 hat sich mit Beni Würth über seine neue Tätigkeit unterhalten:
Wie ist die Zusammenarbeit mit Swiss legal zustande gekommen? Waren die Verbindungen schon früher da?
Beni Würth: Ja, ich kenne verschiedene Anwälte aus dieser Kanzlei, so ist das entstanden. Meine Stelle werde ich voraussichtlich per 1. August 2020 antreten.
Bei Swiss Legal in St.Gallen werden Sie insbesondere VR- und Beratungsmandate wahrnehmen. Wie sieht diese Tätigkeit genau aus?
Das Ständeratmandat füllt mich mit 60 bis 70% aus. Es werden somit nur ausgewählte VR-Mandate sein. Es sind Unternehmen, dessen Produkte und Dienstleistungen aus meiner Sicht für die Gesellschaft wichtig sind. Die Beratungstätigkeit wird sich primär nach meiner zeitlichen Verfügbarkeit richten, also in einem sehr engen Rahmen.
Sie haben ja bereits Erfahrung mit VR-Mandaten, u.a. bei der SGKB oder bei der Schweizer Salinen AG. Sind das die Art VR-Mandate, die Ihnen am meisten Freude machen?
Ich war bis 2011 Vicepräsident der VRSG AG, dann auch VR-Präsident der SAK, VR der OLMA Messen und wie erwähnt bei SGKB und der Schweizer Salinen. Das waren allesamt sehr interessante Mandate.
Werden Sie in Zukunft auch KMUs von Ihrem Wissen und auch von Ihrem Netzwerk profitieren können? Wenn nicht als VR-Mitglied, dann vielleicht in einem Beratungsmandat?
Mandatsanfragen muss ich wirklich fallweise prüfen. Der Beratungsteil hängt primär auch von meiner zeitlichen Verfügbarkeit ab. Es wird aber kein grosses Portfolio sein.
Sprechen wir noch über die Beratungsmandate. Wo werden Sie hier Ihre Schwerpunkte legen?
Mein Schwerpunkt wird die Strategieberatung im öffentlichen wie privaten Sektor sein, einschliesslich Strukturreformen und Organisationsentwicklung.
Wie lässt sich das neue berufliche Standbein mit dem Mandat als Ständerat und den weiteren Ämtern vereinbaren?
Wie erwähnt gehe ich von 60 bis 70% Arbeitsaufwand hinsichtlich Ständeratsmandat aus. Die neuen beruflichen Tätigkeiten werden also begrenzt bleiben, aber sie sollen mein zweites Standbein bilden. Ich bin nun 52 Jahre alt und habe schon im Wahlkampf immer gesagt, dass ich als Ständerat nicht mehr Profipolitiker sein werde, sondern auch ein neues Berufsfeld aufbaue.