Mit einem zauberhaften Konzert läutete das Kammerorchester Flawil zusammen mit der Harfenistin Corinne Kappeler und dem Gitarristen Antti Mäkelä in der Kirche Feld unter der Leitung von Eveleen Olsen den 2. Adventssonntag ein. Mit Adventsliedern wurden auch die Besucherinnen und Besucher eingebunden.
(Vroni Krucker)
Bezaubernde Musik begleitete die Gäste in der evangelischen Kirche Flawil auf dem Weg zur Krippe. Das «Concerto Grosso op.6 Nr.2 in F-dur machte den Auftakt. Die zwölf Konzerte des Concerto grosso wurden von Georg Friedrich Händel im Herbst 1739 innerhalb nur eines Monats komponiert und machen nur wenige Anleihen bei früheren Werken. Sie beinhaltet reizvolle Solotakte von Violine und Cello, gespielt vom Konzertmeister Markus Berthold und der Stimmführerin Cello Erika Häusermann. Auch die Violinen zeigten ihre diversen Möglichkeiten. Kraftvolle oder feine Bogenstriche liessen die Saiten ebenso erklingen wie reizvolle Pizzicati.
Leckerbissen
Als absoluter Leckerbissen erwies sich das ebenfalls von Händel komponierte «Harfenkonzert HWV 294». Da sass eine grosse Könnerin am «Engelsinstrument». Corinne Kappeler hat 2011 den Master of Music erhalten und ist Gewinnerin verschiedener Preise. Ihr Können präsentiert sie als Zuzügerin in verschiedenen Orchestern. Zusammen mit Daniel Treyer tritt sie als Duo Corda auf. Die Kammermusik liegt ihr besonders am Herzen. Ihre Freude an der Musik vermittelt sie Schülerinnen und Schüler der Musikschule Zürcher Oberland. Die herrlichen, perlenden und jubilierenden Klänge erzeugten eine ganz spezielle Stimmung im Raum und liessen beim Zuhören träumerische Gedanken zu. Noch einmal hören durfte man das Instrument am Schluss des Konzertes in «Danse Sacrée Profan» von Claude Debussy zusammen mit dem Orchester – ein beeindruckender Konzertabschluss.
Gitarre und Streicher
Bemerkenswert war auch «Antiche Danze ed Arie Suite Nr. 3» von Ottorino Resighi. Für dieses Werk dienten dem Komponisten aus Bologna italienische Lautenstücke aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Weil es damals kaum Lautisten und Gitarristen gab, arrangierte er das Werk für Streichorchester. In Flawil allerdings zeigte der Gitarrist Antti Mäkelä mit seinem Instrument grosses Einfühlungsvermögen und spielte seine Parts mit Hingabe. Speziell reizvoll präsentierte sich der dritte Satz, die Siciliana, wo die Melodie abwechselnd von Orchester und Gitarrist oder gemeinsam gespielt wurde.
Singen gehört zu Advent und Weihnachten
Selbst Menschen, denen das Singen nicht so sehr am Herzen liegt, lassen sich von Advents- und Weihnachtsliedern anstecken, so auch in Flawil. «Macht hoch die Tür, Es ist ein Ros’ entsprungen, Es kommt ein Schiff geladen und Tochter Zion» erklangen aus vollen Kehlen. Es ist ein besonderes Gefühl, diese bekannten Melodien zusammen mit einem Kammerorchester zu singen. Da kam echte Weihnachtsfreude auf.
