Die Mitglieder der Kirchgemeinde Niederbüren bereiteten am dritten Advent im Abendgottesdienst dem abtretenden Kirchenpräsidenten Richard Holenstein eine verdiente Abschiedsfeier.
Im Titelbild: Das Pastoralteam dankte dem abtretenden Kirchenpräsidenten mit Geschenken.
(Ernst Inauen)
Ende Dezember 2019 beschliesst Richard Holenstein seine 16-jährige Amtszeit als Präsident des Kirchenverwaltungsrates Niederbüren, nachdem er bereits vorher zehn Jahre in der GPK gewirkt hatte. Mit seinem Rücktritt läuft auch sein Amt als Präsident des Verwaltungsrates Zweckverband Seelsorgeeinheit-ONN aus. Sein Amt als Mitglied des Kollegienrats des katholischen Konfessionsteils Kanton St.Gallen behält er weiterhin. Im Rahmen des Gottesdienstes vom dritten Advent würdigte der Kirchenverwaltungsrat im Namen der Kirchbürgerschaft, des Pastoralteams, des Pfarreirates und der ehrenamtlich und freiwillig Mitarbeitenden seinen grossartigen Einsatz für die Kirchgemeinde Niederbüren. In der Dezemberausgabe des Pfarreiforums schreibt der Rat: „In seiner Amtszeit war Richard Holenstein nicht nur Verwalter, sondern hat sich mit Herzblut und viel Zeitaufwand für das Wohl unserer Kirchgemeinde eingesetzt. Seine Umsichtigkeit, sein Vorausschauen in baulichen Belangen, die Erfahrung in personellen Angelegenheiten und seine Motivationsstärke haben ihn besonders ausgezeichnet“.
Strahlkraft wie ein Stern
Der grosse Aufmarsch der Pfarreimitglieder beim Abschiedsgottesdienst unterstrich die Beliebtheit des abtretenden Kirchenpräsidenten. Anschliessend an die kirchliche Feier versammelten sich die Teilnehmenden im Gemeindessaal, wo sie beim Apéro auch der Aktion „1 Million Sterne“ gedachten. Pater Erich Schädler feierte zusammen mit Pater Gregory Polishetti und Seelsorger Eric Jankovsky die Eucharistie. Die philosophischen Gedanken von Pater Erich in seiner Predigt bezogen sich auf Johannes dem Täufer, den er als Vorläufer und Wegbereiter Jesu bezeichnete. Im Namen des Pastoralteams und der Pallotiner-Gemeinschaft dankte Pater Erich Schädler dem langjährigen Kirchenpräsidenten für sein aussergewöhnliches Wirken und die freundschaftliche Zusammenarbeit. Er verglich ihn mit einem leuchtenden Stern, wie er in der Aktion “1 Million Sterne“ zum Ausdruck komme. „Viele Jahre hast du wie ein Stern Strahlkraft gehabt, alle Aufgaben voller Energie angepackt, die Pflichten des KVR-Präsidenten mit Überzeugung erfüllt und unzählige Ideen zum Leuchten gebracht“, sagte der Seelsorger. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte er ihm ein Präsent.
Zeit für eine Entdeckungsreise
Die Vizepräsidentin des Verwaltungsrates, Miriam Meier sprach in ihrer Laudatio die grossen Verdienste von Richard Holenstein an. „In den vergangenen 16 Jahren hast du den Kirchenverwaltungsrat mit viel Herzblut und Engagement geführt. Alle Kirchbürgerinnen und Kirchbürger sind dir dabei am Herzen gelegen. Um unsere Gemeinschaft zu stärken, hast du immer wieder kreative Ideen gehabt und umgesetzt“. Dann erwähnte sie die zahlreichen Festlichkeiten, aber auch die Einsätze für bauliche Massnahmen. Von der katholischen Administration St.Gallen sei die umsichtige Führung der Kirchgemeinde in höchsten Tönen gelobt worden. Miriam Meier dankte ihrem bisherigen Ratskollegen ganz herzlich und übergab ihn ein sinniges Geschenk. „Da du nun mehr Zeit zur Verfügung hast, schicken wir dich auf eine Reise nach „Weinstadt“, in der Nähe von Stuttgart. Dort gibt es viel zu entdecken und zu geniessen, unter anderem Rebberge, Weinkeller und Kirchen“.
Grosser Einsatz für die Kirche
In seiner 16-jährigen Amtszeit als Kirchenpräsident realisierte Richard Holenstein bedeutende Projekte. Als Präsident der Orgelbaukommission startete er 2003 mit den Abklärungen, dem Einbau und der Einweihung der neuen Orgel eine interessante Aufgabe. In der Folge wurde der Verein Orgel Niederbüren gegründet, der jährlich zwei exklusive Konzerte organisiert. Als weitere Aufgaben in seiner Karriere bezeichnet Holenstein die Pflege und Restauration der dreizehn Wegkreuze, die von Privatpersonen betreut werden. Für bauliche Massnahmen war er bei den Renovationen der Kirche, des Pfarrhauses und der Kaplanei verantwortlich. In seine Amtszeit fiel 2008 auch die Gründung des offenen Jugendtreffs ON-AIR. Mit grosser Befriedigung blickt er auf die ausserordentlich gute Zusammenarbeit mit dem Seelsorgeteam, seinen Ratsmitgliedern und dem Pfarreirat zurück. „Es macht mir grosse Freude, dass sich in den kirchlichen Gremien immer wieder einsatzfreudige Frauen und Männer zur Mitarbeit bereit erklären“, stellt er fest.
Gemeinschaft gefördert
Für den abtretenden Präsidenten stand die Pflege der Gemeinschaft im Vordergrund. Deshalb bildeten im Pfarreileben von Niederbüren immer wieder besondere Festlichkeiten die Glanzpunkte. So wurde 2010 der zehnjährige Einsatz der Pallotinerpatres gefeiert. Im folgenden Jahr gaben gleich mehrere Jubiläen Anlass zu einem Fest: 250 Jahre Kirchenneubau, 100 Jahre seit der Gockenweihe, 50 Jahre seit der umfassenden Kirchenrenovation. Bei der 1275-Jahrfeier Niederbüren gedachte die Gemeinde 1400 Jahre Gallus und 600 Jahre Burgstall Lindenberg. Besondere Anlässe waren der jährliche Bittgang nach Niederhelfenschwil, die Familienwallfahrt nach Gossau und die regelmässigen Segnungen der Wegkreuze. 2010 konnte auf Initiative von Pater Adrian Willi und Richard Holenstein am westlichen Hang des Kirchenareals der Rebberg St. Michael angelegt werden. Dem neu gegründeten Verein Weinfreunde Niederbüren gehören aktuell etwa 190 Rebstockbesitzer an, die 385 Rebstöcke pflegen. Für dieses Hobby wie auch für seine anderen Leidenschaften (z. B. Textilmuseum, Fotografieren) will Richard Holenstein vermehrt seine Freizeit einsetzen.