GEMEINDE ZUZWIL: EINWOHNERBEFRAGUNG UND WEITERE NEWS

In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule St.Gallen (FHS) führte die Gemeinde im August und September 2019 erstmals eine umfangreiche Einwohnerbefragung durch. Erste Ergebnisse liegen mittlerweile vor. Die FHS-Projektleiter Daniel Jordan und Patrick Binder berichten nachstehend über die zentralen Ergebnisse der Untersuchung.


(Gemeinde Zuzwil) Im Rahmen der Einwohnerbefragung wurden insgesamt 1’000 Einwohnerinnen und Einwohner befragt, wie sie die Dienstleistungen der Gemeindestellen sowie das Wohnen und Leben in der Gemeinde beurteilen. Auf expliziten Wunsch erhielten 15 Personen den Fragebogen zusätzlich auf der Gemeindeverwaltung. Der Fragebogen wurde von 505 Personen beantwortet, was einer hohen Rücklaufquote von 49,8 Prozent entspricht. Bei der Ermittlung der Stichprobe wurde auf eine Gleichverteilung der Merkmale Geschlecht und Alter sowie eine dem realen Verhältnis entsprechende Verteilung der Ortsteile geachtet. Die Auswahl dieser Gruppen erfolgte nach dem Zufallsprinzip durch die FHS.

Hintergründe zur Umfrage

Die Einwohnerinnen und Einwohner erwarten von der Gemeinde eine kundenorientierte Ausrichtung der Leistungserbringung. Einerseits nehmen sie Dienstleistungen der Gemeinde in Anspruch, andererseits finanzieren sie deren Tätigkeiten. Das Ziel dieser Umfrage bestand darin, die Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfassen. Die Gemeinde möchte sich nicht auf eine gefühlsmässige Einschätzung der Einwohnerzufriedenheit abstützen, sondern auf eine systematische Erhebung. Mit dem geplanten Vorgehen soll erreicht werden, dass die erkannten Bedürfnisse noch stärker ins Zentrum der Arbeit rücken. Als Konsequenz sollen eine verbesserte Einwohnerausrichtung und langfristig ein erhöhter Zufriedenheitsgrad in den abgefragten Themenbereichen resultieren.

Übersicht der Ergebnisse

Die Ergebnisse der Umfrage liegen in einem umfassenden Schlussbericht vor. Der Schlussbericht kann unter www.zuzwil.ch eingesehen werden. Im Rahmen der Befragung wurde bei den einzelnen Themen abgefragt, wie zufrieden die Befragten sind (Dimension Erfüllungsgrad) und wie wichtig ihnen die abgefragten Aspekte sind (Dimension Wichtigkeit). Die Resultate wurden sowohl gemeindespezifisch für Zuzwil als auch im Vergleich zu anderen Gemeinden ausgewertet. Der sogenannte Benchmark enthält Daten von über 50 anderen Gemeinden, welche bereits eine Einwohnerbefragung mit der FHS durchgeführt haben. Des Weiteren wurden auch qualitative Fragen gestellt, welche den Befragten die Möglichkeit boten, eigene Anmerkungen anzubringen. Aufgrund der Auswertung lassen sich folgende Resultate festhalten:

Insgesamt sind die Einwohnerinnen und Einwohner mit dem Angebot der Gemeinde zufrieden. Sie wohnen gerne in Zuzwil, fühlen sich sicher und schätzen die Gemeindedienstleistungen. Drei der insgesamt neun abgefragten Themenbereiche weisen im Durchschnitt einen Zufriedenheitswert von über vier Punkten auf (auf einer Skala von 1 bis 5 Punkten), was einem guten Resultat entspricht. Am besten schnitten die Themen Gemeindeverwaltung, Sicherheit sowie Information/Kommunikation ab. Eine professionelle Kommunikationspolitik spielt im Zeitalter der Digitalisierung für Gemeinden eine immer wichtigere Rolle. Es ist daher erfreulich festzustellen, dass die bestehenden Informationsmittel (beispielsweise Zuzwil-aktuell) sowie die Internetseite auf positive Resonanz gestossen sind.

58 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass das Zuzwil-aktuell der Bevölkerung weiterhin im Ein-Wochen-Rhythmus zugestellt werden soll. Die offenen Kommentare zeigen, dass das Mitteilungsblatt sehr geschätzt wird.

In Bezug auf die Gemeindeverwaltung ist vor allem die Freundlichkeit der Mitarbeitenden lobenswert, welche mit einem Mittelwert von 4.57 von maximal fünf Punkten einen hohen Zufriedenheitswert darstellt. Den offenen Kommentaren im Themenbereich Gemeindeverwaltung ist jedoch auch zu entnehmen, dass sich ein Teil der Bevölkerung längere Öffnungszeiten wünscht. Vor allem für Berufstätige scheint es schwierig zu sein, während den Öffnungszeiten auf der Gemeindeverwaltung zu erscheinen.

Mit den Einkaufsmöglichkeiten in Zuzwil sind die Einwohnerinnen und Einwohner sehr zufrieden. Diese Frage schnitt mit dem bestem Zufriedenheitswert, 4.77 Punkten, der gesamten Umfrage ab.

Im Themenbereich Verkehrswesen haben die Verantwortlichen verschiedene konkrete Verbesserungsideen erhalten. Unter anderem wurden einige Tempo 30er-Zonen in Wohnquartieren vorgeschlagen. In Bezug auf das Busangebot gaben 47 Prozent der Befragten an, dass sie die Prüfung einer Verdichtung (zusätzliche Buslinien) befürworten würden.

In Hinblick auf mögliche Verbesserungspotenziale liegen die Themenbereiche Versorgung, Gemeinderat und Steuern auf den vordersten Rängen. In Bezug auf das Thema Versorgung wünscht sich die Bevölkerung unter anderem mehr Informationen über erneuerbare Energien (3.20 Punkte). Im Themenfeld Gemeinderat wiesen das Eingehen auf Bevölkerungsanliegen (3.28) sowie die Verfolgung einer vernünftigen Raumplanungspolitik (3.26) die geringsten Zufriedenheitswerte aus. Insbesondere beim Eingehen auf die Bevölkerung und im Einbezug der Bevölkerung in wichtige Entscheidungen erhielten die Verantwortlichen Rückmeldungen, in welchen die Befragten ihre Unzufriedenheit kundtaten. Beim Themenblock Steuern stellte sich heraus, dass die Steuerbelastung im Verhältnis zum Leistungsangebot zwar als positiv bewertet wird (4.08, plus 0.76 Punkte im Vergleich zum Benchmark). Dennoch zeigte sich, dass die Befragten noch Potenzial in der Einsetzung der Steuereinnahmen an den richtigen Stellen sehen (3.35 Punkte).

Den tiefsten Mittelwert der gesamten Befragung erzielte die Frage nach dem Angebot an «altersgerechten» Wohnungen (2.86 Punkte). Diese Frage wies auch die grösste negative Differenz zwischen Erfüllungsgrad und Wichtigkeit auf (minus 1.61 Punkte).

Die Möglichkeit, offene Kommentare anzubringen, wurde von der Bevölkerung aktiv genutzt. Die Gemeinde erhielt wertvolle Hinweise, die in die Massnahmenentwicklung einfliessen.

Vergleich mit anderen Gemeinden

Zusätzlich zur Auswertung der Einzelergebnisse in der Gemeinde Zuzwil konnten je nach Fragestellung auch Vergleiche zu anderen Gemeinden vorgenommen werden, die bereits eine Einwohnerzufriedenheitsanalyse mit der FHS durchgeführt haben. Der Zugriff auf diese Vergleichszahlen verhilft der Gemeinde zu einer besseren Orientierung bzw. Einordnung der einzelnen Bewertungen.

Insgesamt schnitt die Gemeinde im Vergleich zu anderen Gemeinden in fünf Themenbereichen besser sowie in vier Themenbereichen schlechter ab. Auf der Stufe der Einzelfragen erzielte Zuzwil bei 24 Fragen bessere Werte, bei 21 Fragen tiefere Werte sowie bei einer Frage identische Bewertungen.

Im Vergleich zu anderen Gemeinden weist Zuzwil insbesondere bei folgenden Fragestellungen überdurchschnittlich hohe Zufriedenheitswerte aus: die Einkaufsmöglichkeiten in der Gemeinde (plus 0.86 Punkte), die Steuerbelastung im Verhältnis zum Leistungsangebot (plus 0.76) sowie das Angebot an Kinderspielplätzen (plus 0.47).

In Bezug auf Verbesserungen weist Zuzwil im Vergleich zu anderen Gemeinden folgende Potenziale aus: Die gesundheitliche Versorgung (Ärzte, Spitex-Dienste usw.) in der Gemeinde (minus 0.55), das Eingehen auf Anliegen der Bevölkerung durch den Gemeinderat (minus 0.44) sowie die aktive Einbindung der Bevölkerung in wichtige Entscheidungsprozesse (minus 0.44).

Ausblick und weiteres Vorgehen

Der Gemeinderat arbeitet zurzeit daran, die Ergebnisse im Detail zu analysieren, um anschliessend gezielte Arbeitspakete festzulegen. Das Ziel der Nachbearbeitung besteht darin, langfristige Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu erkennen und proaktiv in Bezug auf die Bevölkerungsbedürfnisse zu agieren. Die Ergebnisse werden zudem als wichtige nicht finanzielle Messgrössen in die strategische Planung und Steuerung der Gemeinde integriert.

Die FHS führte Anfang Dezember 2019 mit dem Gemeinderat einen Massnahmenworkshop durch. Darin wurden die Ergebnisse sowie mögliche Massnahmen aus der Befragung thematisiert. Im Verlaufe des neuen Jahres wird der Gemeinderat die Bevölkerung über die konkreten nächsten Schritte im Zuzwil-aktuell informieren.


Aus dem Gemeinderat

Gastgewerbpatente erteilt

Die Gemeinderatskanzlei hat Coop und Denner Partner, Zuzwil sowie  «Fasnacht24», Züberwangen, das Patent für den Kleinhandel mit gebrannten Wassern erteilt. Die Patente sind bis Ende Dezember 2020 gültig.

Anpassung Feuerschutzreglement

Per 1. Januar 2020 wird die «Feuerwehr Region Uzwil» ihren Betrieb aufnehmen. Aus diesem Grund muss in allen Vertragsgemeinden – zu welchen auch Zuzwil gehört – das Feuerschutzreglement entsprechend angepasst werden. Bisher gab es eine eigenständige Feuerschutzkommission, diese gilt es nun per Ende 2019 aufzulösen und die Aufgaben dem Vorstand des neuen Trägervereins zu übertragen. Die Anhänge 1 und 2 aus dem aktuellen Feuerschutzreglement thematisieren die Feuerschutzkommission mitsamt ihren Aufgaben. Diese können ersatzlos gestrichen werden. Die Anpassung des Feuerschutzreglements wird vom Mittwoch, 8. Januar 2020 bis Sonntag, 16. Februar 2020, dem fakultativen Referendum unterstellt.

Wahl Delegierte WPO

Die Gemeinden des Vereins «Regio Wil» sind gleichzeitig Mitglied des Vereins «WirtschaftsPortal-Ost» (WPO). Mit dem WPO wird ein einfaches Networking unter den Unternehmen aller Branchen in der Region geschaffen. Gemeindepräsident Roland Hardegger und Gemeinderat Christoph Ammann wurden als Delegierte in den neuen Verein gewählt. Weitere Informationen zum WPO sind unter www.wirtschaftsportal-ost.ch aufgeschaltet.

Kassen stimmen

Der Gemeinderat führt mindestens einmal jährlich bei den Verwaltungsstellen eine unangemeldete Zwischenrevision durch. Diese Zwischenrevisionen bei der Gemeindekasse, dem Betreibungs- und Einwohneramt sowie beim Wohn- und Pflegeheim haben ergeben, dass alle Eintragungen mit den Belegen übereinstimmen. Auch die Debitorenkontrolle ist vorhanden und wird laufend nachgeführt. Der Gemeinderat dankt allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die zuverlässige und pflichtbewusste Buchführung.


Ausrüstung bereit – der Schnee kann kommen

Bereits seit einigen Wochen sind die Berge weiss eingefärbt. Die Schneeflocken lassen in Zuzwil noch auf sich warten, doch nach typisch herbstlichen Monaten darf es nun bald Winter werden. Zum Glück sind die Mitarbeiter des Unterhaltsdienstes bereits seit einiger Zeit für die kälteste Jahreszeit gerüstet. So kann die Sicherheit auf den Strassen auch während den Wintermonaten gewährleistet werden.

Die Mitarbeiter des Unterhaltsdienstes sind, zusammen mit externer Unterstützung, gefordert. Während den Wintermonaten gilt die Befreiung der Strassen und Wege von Eis und Schnee mit geeigneten und möglichst umweltschonenden Mitteln als höchste Priorität. Die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sollen ohne grosse Probleme und Risiken durch das Strassennetz kommen. Dafür sind die Vorbereitungs-aufgaben schon seit Wochen im Gange. Es ist anzunehmen, dass in den nächsten Tagen und Wochen Schnee fallen wird.

Anpassung des Fahrstils

Auf den Strassen und Wegen kann es in den Wintermonaten rutschig und gefährlich werden. Für die eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern ist in erster Linie die Strassenbenutzerin oder der Strassenbenutzer selber verantwortlich. Der Fahrstil muss unbedingt der Witterung entsprechend angepasst werden. Ebenfalls kann ein wintertauglich ausgerüstetes Fahrzeug Leben retten. In der Schweiz gibt es keine gesetzliche Pflicht Winterreifen zu montieren. Es wird den Fahrzeughaltern aber empfohlen, denn es kann sein, dass die Versicherung im Falle eines Schadens bei mangelhafter oder fehlender Ausrüstung die Leistungen kürzt oder Regress nimmt.

Mithilfe erwünscht

Um den Winterdienst nicht einzuschränken, sind die Mitarbeiter des Unterhaltsdienstes um jede Mithilfe froh. Die Fahrzeughalter sollen bitte die Fahrzeuge nicht auf Trottoirs oder auf öffentlichen Strassen abstellen, sondern auf privaten Vorplätzen oder in Garagen unterbringen. Auch das Deponieren des Schnees um Hydranten muss vermieden werden, somit bleibt gewährleistet, dass die Feuerwehr bei einem Notfall rasch zum Einsatzort kommt. So können die Strassen auch ohne Hindernisse schnell und effizient geräumt werden. Die Gemeinde lehnt jede Haftung für allfällige Schäden an privaten Fahrzeugen ab und ist dankbar, wenn die Grundeigentümer bei der Schneeräumung Rücksicht aufeinander nehmen. Zusätzlich sind «Schneemaden» vor privaten Ausfahrten selbständig wegzuräumen.

Verständnis zeigen

Der Unterhaltsdienst gewährleistet mit einem Pikettdienst rund um die Uhr einen raschen Einsatz. Trotzdem können die Fahrzeuge nicht überall zur gleichen Zeit die Strassen von Schnee und Eis befreien. Vor allem bei starken Schneefällen und Glättebildungen innert kürzester Zeit kann es zu einer Überlastung der Einsatzfahrzeuge kommen. Bei der Schneeräumung werden die Strassen nach ihrer Verkehrsbedeutung und Versorgungsfunktion eingeteilt. Ziel ist es, die Verkehrssicherheit und Leis-tungsfähigkeit der Strassen, Trottoirs und Fusswege zu gewährleisten. Seit Jahren wird das Streusalz nur bei Gefahrenzonen (Kreuzungen und steile Fahrbahnen) eingesetzt.

Kinder informieren

Die Räumungsfahrzeuge sind oft auch bei schlechter Witterung unterwegs und die Strassen sollten mög-lichst schnell geräumt werden. Dabei müssen Kinder über die zusätzliche Gefahr informiert werden. Sobald Fahrzeuge mit gelbem Drehlicht in der Nähe sind, soll möglichst grossräumig aus dem Weg gegangen werden.


 

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