Mit einem glanzvollen Konzert verwöhnten das Sinfonische Orchester Wil und die junge Harfenistin Joanna Thalmann unter der Leitung von Musikdirektor Kurt Pius Koller die Gäste in der voll besetzten, barocken Pfarrkirche Niederhelfenschwil. Der Erlös ging an das Spital Endamarariek in Tansania.
(Vroni Krucker)
Dr. med. Sales Huber, Präsident der Stiftung Endamarariek, begrüsste die Gäste und dankte allen, die zu diesem Abend beigetragen haben. Einen besonderen Dank richtete er an Dr. Urs Germann, Wil, der einen grossen Teil der Kosten übernommen hat. Zur Armut in Endamarariek meinte er schmunzelnd. «Mein Haarschnitt hat 30 Rappen gekostet».
Den Auftakt der Konzertstunde machte ein Streicherensemble unter der Leitung der Konzertmeisterin Franziska Pfenninger mit dem 3. Brandenburgischen Konzert von Bach. Am Spinett begleitete die Wiler Organistin Marie-Louis Eberhard. Faszinierend boten sie dieses interessante und fulminante Werk. Das Sinfonische Orchester Wil ist zwar das älteste Liebhaberorchester der Schweiz, in seinem Wirken zeigt es sich aber jung und dynamisch. Durch die Einsätze an den Operetten- und Musical Aufführungen und am Verdi Openair hat es einen grossen Bekanntheitsgrad erreicht. Das semiprofessionelle Orchester begeisterte auch in Niederhelfenschwil. Als Abschluss erklang dann die faszinierende Sinfonie Nr. 5 in B-Dur von Franz Schubert, der dieses verspielte Werk im Alter von 19 Jahren geschrieben und damit schon seine grosse Kreativität gezeigt hat.
Joanna Thalmann an der Harfe
Joanna Thalmann mit dem Simphonischen Orchester Wil
Joanna Thalmann mit dem Sumphonischen Orchester Wil
Gepostet von uzwil24.ch am Montag, 4. November 2019
Bezaubernde Harfenklänge
Höhepunkt der Konzertstunde war sicher das sehr anspruchsvolle Harfenkonzert in C op 82 von F.A. Boieldieu. Es wurde brillant gespielt von Joanna Thalmann und zeigte das beeindruckende Können der jungen Frau. Mit scheinbarer Leichtigkeit zupften ihre Finger die Saiten auf der Doppelpedal-Harfe, gab den hohen perlenden Klängen ebenso Raum wie den tiefen bodenständigen Tönen. Es war ein herrlicher Augen- und Ohrenschmaus, dem man noch lange zugehört hätte. Nach dem tosenden Applaus schenkte sie den Gästen eine unerwartete Zugabe.
Musik ist ihr Leben
Die 23-jährigen Harfenistin hat schon früh mit ihrer Musik-Laufbahn begonnen. Sie ist aufgewachsen in Niederwil und Trägerin verschiedenster Anerkennungspreise. 2013 schloss sie an der Kantonsschule Wil die Matura im Schwerpunkt Harfe mit einer Bestleistung ab und 2018 den Master Musik Pädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste. Nebst vielen Konzerten studiert sie zurzeit in Oslo an der Norwegian Acadmy of Music. Die Musik ist ein grosser Teil ihres Lebens. Sie liebt aber auch Sport und liest gerne Klassiker wie Shakespeare. Zurzeit träumt sie davon, im Kultur- und Kongresszentrum Luzern ein Solorezital zu spielen. Dieser Traum könnte sich in naher Zukunft verwirklichen, wurde sie doch am Schweizer Instrumentalmusik-Wettbewerb des Migros-Kulturprozent zum zweiten Mal mit einem Studienpreis ausgezeichnet. Uzwil24 gratuliert herzlich und wünscht viel Glück.