An der Hauptversammlung des Johanneschors Niederhelfenschwil standen die Wahlen und Ehrungen im Mittelpunkt. Präsidentin Vroni Krucker trat nach 41 Amtsjahren zurück, Kassierin Monika Weber nach 40 und Aktuar Walter Stähelin nach 20 Jahren. Mit der Wahl von Lilian Schlauri, Olinda Strotz und Esther Spari konnte die Nachfolge geregelt werden. Walter Stähelin wurde zum Ehrenmitglied erkoren und sieben Sängerinnen und Sänger für langjährige Mitgliedschaft geehrt.

(Ernst Inauen)

2019 ist für den Johanneschor Niederhelfenschwil ein denkwürdiges Jahr. Mitte August feierte der Chor sein 130-jähriges Bestehen mit einem halbtägigen Ausflug nach Appenzell. Bei einem spannenden Rundgang durch den schönen Ort vermittelte die Führerin interessante Information über die schönen Gebäude. Dann brachte ein Mitglied des Engelchörli Appenzell den Teilnehmenden in einem Schnellkurs den Naturjodel und das Talerschwingen bei, was anschliessend zu einem publikumswirksamen Live-Auftritt vor dem Rathaus führte. Ein feines Nachtessen schloss den Jubiläumsanlass ab. Als zweites bedeutendes Ereignis dieses Jahres stand der Generationenwechsel in der Vereinsleitung an. Schon seit geraumer Zeit meldeten die drei langjährigen Mitglieder des Vereinsvorstandes, Vroni Krucker, Monika Weber und Walter Stähelin ihre definitive Demission auf die diesjährige Hauptversammlung an. Nach intensiver Suche konnten für die Nachfolge drei Kandidatinnen gefunden werden, die denn auch prompt gewählt wurden.

42. und letzter Präsidialbericht                                                             

Vereinspräsidentin Vroni Krucker konnte zu ihrer letzten Hauptversammlung im Restaurant Krone in Lenggenwil die fast vollzählig anwesenden Aktivmitglieder begrüssen. Sie hiess namentlich Jacqueline Zwick als Vertreterin der Kirchenverwaltung, den Chorleiter Bernhard Zingg und das Ehrenmitglied Leni Eggler herzlich willkommen. Einmal mehr überraschte Brigitte Okle mit einer attraktiven Tischdekoration, die jedes Mitglied nach Hause nehmen durfte. Vor dem geschäftlichen Teil verwöhnte die Kronenküche die Teilnehmenden mit einem feinen Nachtessen. Vroni Krucker erinnerte in ihrem ausführlichen Rückblick an einige Höhepunkte des abwechslungsreichen Jahresprogramms. Der Johanneschor kam kurz nach der letzten HV bei einem Gemeinschaftskonzert mit der Musikgesellschaft und dem Männerchor zu einem besonderen Einsatz, bei dem ein Medley aus dem Singspiel „Im Weissen Rössl“ eine andere Seite des Chors zeigte. Am Georgsfest in Zuckenriet sang er die Mundartmesse „I rüefe de Sunne“ des Uzwilers Roman Bislin. Die gleiche Messe kam auch am Kirchenfest in Niederhelfenschwil zur Aufführung. Am Wiler Stadtfest war Niederhelfenschwil Gastgemeinde, wobei sich auch der Johanneschor aktiv beteiligte.

Begegnungen und Erinnerungen

Neben den Einsätzen bei der Mitgestaltung der Gottesdienste war die Vereinsreise ins Berner Oberland ein beglückendes Erlebnis. Walter und Astrid Stähelin organisierten den zweitägigen Ausflug hervorragend, wobei auf der Hinreise auch ein Treffen mit dem ehemaligen Pfarrer Josef Rosenast in Sachseln eingeplant war. Der absolute Höhepunkt war die Aufführung der Mozartmesse „missa solemnis“ an Allerheiligen, zusammen mit Gastsängerinnen und Sänger, vier strahlenden Solisten und einem ausgezeichneten Orchester. Den anfänglichen Bedenken einiger Mitglieder, ob das schwere Werk gelingen könne, kam Chorleiter Bernhard Zingg mit ausdauernder, seriöser Vorbereitung entgegen. So konnte der Johanneschor für die gelungene Aufführung viel Lob hören. Nun übt der Chor bereits für einen weiteren Auftritt in der  Alterssiedlung Rotachhof Zuckenriet. Dort erleben die Bewohnerinnen und Bewohner eine Überraschung mit Liedern von Peter Räber.

Junge Frauen übernehmen

Aus den Gedanken des Chorleiters Bernhard Zingg war zu spüren, welch emotionale Beziehung er zu den klassischen Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, aber auch zu seinem Johanneschor hat. Er las einen längeren, besinnungswürdigen Text über „Chor im Glück – Glück im Chor“ vor. Musik und Chorgesang seien auch im höheren Alter noch beglückend. Er sprach im Rückblick auf die sensationell gelungene „missa solemnis“ die Tatsache an, dass auch der Johanneschor durchaus grosse Werke aufführen kann. Bei den Wahlen des neuen Vorstands konnte Vroni Krucker vermelden, dass sich Esther Spari und Olinda Strotz spontan für die Übernahme des Aktuariats und der Kassaführung bereit erklärten. Es habe etwas mehr Überredungskunst gebraucht, bis Lilian Schlauri die Verantwortung als neue Präsidentin übernahm. Mit grossem Applaus bestätigte die Versammlung ihre jungen Sängerkolleginnen. Damit kann sich der Verein auf eine erfolgreiche Zukunft freuen mit einem wesentlich verjüngten Vorstand.

Walter Stähelin wird Ehrenmitglied

Bei den Ehrungen stand die Verabschiedung des abtretenden Vorstandes im Vordergrund. Die designierte neue Präsidentin Lilian Schlauri übernahm die Ehrung der Demissionäre. Vroni Krucker, die den Chor während 41 Jahren als engagierte Präsidentin führte, war in der 130-jährigen Vereinsgeschichte erst die fünfte Präsidentin. Der Kirchenchor sei ein fester Bestandteil ihres Lebens, stellte Lilian Schlauri fest. Bereits 2006 sei sie zum Ehrenmitglied ernannt worden. Auch die bisherige Kassierin Monika Weber kann auf eine 40-jährige Vorstandstätigkeit zurückschauen, was ihr vor sieben Jahren mit der Ehrenmitgliedschaft verdankt wurde. Walter Stähelin war 20 Jahre Aktuar des Johanneschors und organisierte zusammen mit seiner Gattin auch mehrere Vereinsreisen. Verdientermassen wählte ihn die Versammlung zum neuen Ehrenmitglied. Die drei demissionierenden Vorstandsmitglieder wurden mit einem originellen Mini-Oscar und einigen Präsenten verabschiedet. Zu den weiteren Jubilaren gehörten in diesem Jahr Margrit Lautenschlager (45 Jahre Aktivmitglied), Beatrice Würsch und Paula Looser (20 J.), Mark Schönenberger und Guido Müller (20 J.) sowie Olinda Strotz und Lilian Schlauri (10 Jahre).