DIE PRÄCHTIGE VOLIÈRE DES ZUCKENRIETERS RENÉ FELIX IN BRAUNAU

Der pensionierte Architekt René Felix aus Zuckenriet realisierte in den letzten Jahren eine attraktive Volière mit einer Vielfalt von Zier- und Wildvögeln, vor allem Fasanen. Rund 80 verschiedene Arten bevölkern die grosse Anlage.


(Ernst Inauen)

Schon in früher Jugend weckten geflügelte Tiere das Interesse von René Felix, der auf einem Bauernhof im thurgauischen Dorf Braunau aufwuchs. Während der Primarschulzeit baute er bereits einen Taubenschlag und etwas später die erste Volière. Darin hielt er Tauben, zahme Krähen, Stockenten und Truthennen, berichtet er von seinen Erinnerungen. Bald einmal kam die Fasanenzucht dazu. Die farbenprächtigen Tiere mit ihren langen Schwanzfedern faszinierten ihn. In der entsprechenden Fachliteratur bezog der wissensdurstige Bursche ein breites Wissen über die spannende Vogelwelt. Nach einer Berufslehre als Hochbauzeichner und ständiger Weiterbildung machte er sich selbständig. 1976 erbaute René Felix am Schlossberg in Zuckenriet ein Eigenheim für seine junge Familie und richtete darin auch sein Architekturbüro ein. Hinter dem Haus erstellte er eine grosse Volière und auf dem Sitzplatz einen Ententeich, um sein Hobby pflegen zu können. Zunehmend knüpfte er im In- und Ausland Kontakte mit anderen Fasanenzüchtern, womit er sein Fachwissen erweiterte. So wurde sein Hobby immer mehr zur Leidenschaft.

René Felix, ein international bekannter Fasanenzüchter.

Weitgehend selber erstellt2004 erwarb er die Fabrikliegenschaft Rewatec in Zuckenriet, eine ehemalige Weberei. Nach dem Abbruch des alten Fabrikgebäudes realisierte er als letztes grosses Projekt seiner beruflichen Laufbahn ein fünfstöckiges Mehrfamilienhaus mit fünf Eigentumswohnungen. Eine Wohnung bezog er mit seiner Gattin Maria gleich selber, nachdem er sein grosses Haus am Schlossberg an zwei junge Familien veräussern konnte. Die Suche nach einem neuen Standort für seine Volière verlief in seiner Wohngemeinde Niederhelfenschwil ergebnislos. Bei seinem Elternhaus in Braunau fand er jedoch einen geeigneten Platz für eine neue Volièrenanlage und sein Geflügel. 2014 konnte er nach Genehmigung seines Projekts durch die Gemeindebehörden von Braunau mit dem Aufbau beginnen. Fast täglich beschäftigte sich der handwerklich begabte Pensionär mit dem Bau seiner Volière. Er wurde tatkräftig durch seinen Sohn Patrick, Inhaber des Baugeschäfts Brunner Felix AG, sowie weiteren befreundeten Fachleute unterstützt. Für das benötigte Baumaterial verwendete er vor allem Recyclingmaterial, das er von verschiedenen Personen gratis erhielt. Das wetterbeständige Drahtgehege lieferte eine spezialisierte Fachfirma.

Artenvielfalt in seiner Anlage

So entstand nach mehrjähriger, intensiver Arbeit eine 40 Meter lange Volière mit 28 Abteilen, in die er seine Tiere unterbringen konnte. Rund 80 verschiedene Geflügelarten sind es, die in der Anlage artengerechte Lebensbedingungen finden. Die Spezialität des international anerkannten Züchters sind die Fasanen, von denen er etwa 30 verschiedene Arten besitzt. Täglich verbringt er nach eigenen Angaben bis zu zehn Stunden für den weiteren Ausbau, zur Fütterung und Reinigung bei seinem Geflügel. Neben der tiergerechten Gestaltung der Volière fällt auch die Umgebung auf. René Felix pflanzte auf der Südseite seiner Anlage zwischen der Volière und der Durchgangsstrasse neun verschiedene Sträucher und Bäumchen, deren Anfangsbuchstaben seinem Namenszug René Felix entsprechen. Dass sein Ideenreichtum beinahe unerschöpflich ist, beweist auch die Gestaltung des Ententeichs mit einem originellen Säntis-Relief, wo vierzehn verschiedene Entenarten und einige Grosssitticharten leben. Der leidenschaftliche Züchter stellt seine attraktive Anlage gerne auch der Öffentlichkeit vor. Zahlreiche angemeldete oder vorbeikommende Kinder und Erwachsene freuen sich an den vielen verschiedenen Tieren.

René Felix setzte Pflanzen und Bäumchen, deren Anfangsbuchstaben seinen Namen tragen.
Auch der Ententeich bietet vielen Tieren einen artengerechten Lebensraum.
Alle Vögel finden im Aussengehege und im schliessbaren Haus gute Bedingungen.

Aussergewöhnliche Ideen

René Felix ist stolz auf die Umsetzung aussergewöhnlicher Ideen, die seiner fast unerschöpflichen Fantasie und Kreativität entspringen. Im ehemaligen Stall des elterlichen Hofes richtete er einen wohnlichen Partyraum ein, in dem er seine zahlreichen Besucher und Züchterkollegen empfangen kann. Er ist attraktiv mit ausgestopften Fasanen und anderem Geflügel dekoriert. Kürzlich luden Maria und René Felix ihre ehemaligen Nachbarn vom Schlossberg zu einer Besichtigung ein. Er erzählte den rund 30 Teilnehmenden die Geschichte seiner Volière und weihte sie beim Rundgang in die Zucht und Pflege seiner Tiere ein. Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich imponiert über die grossartige Leistung des Gastgebers. Zum Abschluss wurden sie grosszügig mit Grillfleisch, Salaten und Dessert bewirtet. Bei regem Austausch wurden Erinnerungen geweckt und der Familie für die Gastfreundschaft gedankt.

Beim Rundgang bewies der Züchter sein grosses Wissen und seine Begeisterung.
René Felix darf für seine Anlage das Wasser des Dorfbrunnens benutzen.
Im ehemaligen Stall richtete Felix einen Empfangs- und Partyraum ein.
Seine Leidenschaft kommt auch in der Raumgestaltung zum Ausdruck.

 

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