Mit dem Unterhaltungsabend setzte die Musig Lenggenwil am 26. Oktober 2019 einen Schlusspunkt hinter ein ereignisreiches Jahr mit dem glanzvollen 6-Tage-Fest als Höhepunkt. Dem ersten Konzertteil folgte ein spannendes Überraschungsprogramm mit witzigen Dialogen und vielseitiger Blasmusik.
Ihre zweite Chance: Der Unterhaltungsabend wird am Samstag, 2. November 2019, wiederholt.
(Ernst Inauen)
Mit der Übernahme des St.Galler Kantonalmusikfestes packte die Musig Lenggenwil eine gewaltige Aufgabe an, die sie mit Bravour meisterte. Mit Hilfe zahlreicher Helferinnen und Helfer aus dem 800-Seelendorf Lenggenwil und der Region wurde den 80 teilnehmenden Vereinen mit rund 6‘000 Musikantinnen und Musikanten sowie den zahlreichen Besuchenden ein unvergessliches 6-Tage-Fest geboten. „Wir haben ein verrücktes Jahr hinter uns, aber mit Stil“, stellte Präsident Christian Senn bei der Begrüssung fest. Neben dem herausragenden Highlight Kantonalmusikfest habe sich der Verein auch mit Auftritten am Stadtfest Wil, an der Olma und bei verschiedenen Anlässen und Ständchen engagiert. Durch den dreiteiligen Unterhaltungsabend, der vor einem sehenswerten Bühnenbild mit dem Alpstein- und Churfisten-Panorama stattfand, führte Moderator David Hugi mit humorvollen Ansagen. Zwei Jubilare des Vereins wurden geehrt: Marcel Schibli mit 25 Jahren als aktiver Musikant als Kantonalveteran und Roland Hälg mit 35 Jahren als Eidgenössischer Veteran.
Blasmusik begeistert
In der gut besetzten Mehrzweckhalle eröffnete die Musig Lenggenwil unter der Leitung von Josef Meienhofer das Konzert mit dem Marsch „Conquistador“ von Derek Broadbent. Auch Lenggenwil sei mit der Organisation des 6-Tage-Fests ein waghalsiges Abenteuer eingegangen, sagte der Moderator. Heimatgefühle kamen beim gefälligen Marsch „Zauber der Berge“ auf. Lena Hilber und Roger Wiget überzeugten mit ihren Soloeinsätzen auf den Flügelhörnern. In den klassischen Bereich wagte sich die Musig Lenggenwil mit der Wahl der anspruchsvollen Ouvertüre aus der Oper „Die diebische Elster“ von Gioacchino Rossini, arrangiert von H.J. Lorriman, in dem viele bekannte Melodien herausstachen. Dabei bewies Cyrill Klaus mit seinen Soloeinsätzen seine Klasse. Beschwingte Melodien erklangen beim Schlusstitel des ersten Konzertteils „Böhmische Lieder“ von Mathias Rauch. Einmal mehr bewiesen in der schönen Polka die Musikanten, dass sie auch gesanglich mithalten können.
Witzige Dialoge, rassige Melodien
Nach einer längeren Pause, in der fleissig Tombolalose angeboten wurden, begann das Überraschungsprogramm, für das Sereina Meienhofer die Regie übernahm. Mit witzigen Dialogen führten die beiden alten Damen Grit und Anita zu den musikalischen Darbietungen. Sie erinnerten in ihrem Gespräch an die verrückten Tage, an denen die Musig Lenggenwil beteiligt war. „Angefangen hat es mit der dreitägigen Fasnacht. Dann kamen im Juni die verrückten Tage des 6-Tage-Fests“. Dann habe sich eine Gruppe über die Hindernisse beim X-treme Run gequält. Tänzerische Qualität auf ihren Instrumenten konnten die Musikantinnen und Musikanten beim „Säbeltanz“ beweisen. Nach dem Gespräch der beiden Damen über Ferien in Havanna kündigten sie das Stück „A Night in Havanna“ an. Franz Meienhofer begeisterte als Solist mit Samba-Klängen. Vor der Komposition „Minnie the Moocher“ diskutierten die Frauen über stinkende Schweineställe und ebensolchen „Hanf-Düften“ in der Gemeinde. Pascal Hug zeigte mit seiner Posaune als Solist eine brillante Leistung.
Nachwuchs gesichert
Im dritten Teil kamen die dreizehn Jungbläser zu ihrem grossen Auftritt vor Publikum. Ihre Darbietungen zeigten, dass ihr Ausbildner und Dirigent Sepp Meienhofer sie für die Blasmusik zu motivieren weiss. Mit verrückten Betrachtungen leiteten die beiden Komödiantinnen zu den Musikstücken des dritten Teils hinüber. Gedanken zum Klimawandel weckte das Stück „It’s Raining Men“, in dem es sogar Männer regnen soll. Bevor Präsident Christian Senn zum Schlusswort kam, wurde das Publikum mit den traumhaften Melodien der Komposition „Dreaming Cornets“ verwöhnt. Sereina Meienhofer, Fabian Hug und Cédric Wick brillierten als harmonische Cornet-Solisten. Natürlich wurden mit grossem Applaus Zugaben gefordert, was die Musikantinnen und Musikanten mit zwei weiteren Stücken und einem Schlussgesang gerne gewährten. Auch während dem ganzen Konzert wurden sie immer wieder zu Kurzwiederholungen aufgefordert.
Zweite Aufführung
Um Mitternacht fand die Verlosung der Nietenlose statt, bei der drei Preise vergeben wurden. Zu Unterhaltung und Tanz spielte das Ländlertrio „Haller/Häller“ auf. Am zweiten Unterhaltungsabend hat die Kapelle „Rondom“ aus Appenzell seinen Auftritt. Wer einen gemütlichen Kaffeehöck oder feine Tortenstücke bevorzugt, kann dies in der Kaffeestube geniessen. Ebenso führt ein DJ für das jüngere Publikum eine Bar.