Das traditionelle Erntedankfest in Lenggenwil zog viele Besucherinnen und Besucher an. Nach einem Dankgottesdienst in der St.Mauritiuskirche, umrahmt vom Jodlerclub Aelpli Niederwil, feierte das Dorf mit seinen Gästen das Herbstfest auf dem Marktplatz beim Kulturgebäude.
(Ernst Inauen)
Das weltliche Erntedankfest wurde von initiativen Lenggenwilern vor 35 Jahren ins Leben gerufen. Ziel war, mit dem Erlös einen Beitrag zum Erhalt des Dorfladens zu leisten. Zum zweiten Mal wurde das Fest von der Konsumgenossenschaft Lenggenwil auf dem sogenannten Marktplatz beim neuen Kulturgebäude organisiert. Nachdem im vergangenen Jahr der Dorfladen in das neue Kulturgebäude eingemietet werden konnte, erhoffte sich die Konsumgenossenschaft Lenggenwil gemäss Auskunft des Genossenschaftspräsidenten Walter Hollenstein eine wesentliche Steigerung des Umsatzes. Leider erfüllten sich Erwartungen nicht im angestrebten Masse, sodass die Weiterführung des Dorfladens aus wirtschaftlichen Gründen auf der Kippe stehe. Auch deshalb sei der finanzielle Erfolg des Erntedankfestes für die Genossenschaft überlebenswichtig. Wie es in Lenggenwil üblich ist, leisten zahlreiche Dorfbewohner aus Solidarität unzählige Stunden an Freiwilligenarbeit, um die traditionellen Anlässe weiter zu pflegen. Auch dieses Jahr besuchten neben der einheimischen Bevölkerung sehr viele auswärtige Gäste das gemütliche Herbstfest.
Dankbarkeit für die Gaben der Natur
Am letzten Sonntagvormittag im September wurde in der herbstlich geschmückten Sankt Mauritiuskirche der Erntedank-Gottesdienst gefeiert. Der Jodlerclub Aelpli Niederwil bereicherte die Dankesfeier mit beeindruckenden Jodelliedern verschiedener Komponisten. Zur musikalischen Umrahmung trugen auch Franz Meienhofer an der Orgel und sein Bruder Kurt mit dem Euphonium bei. Pfarrer Erwin Keller leitete die Eucharistiefeier. Er bezog seine Predigt auf das Tagesthema Dankbarkeit. Der gute Ernteertrag sei keine Selbstverständlichkeit und sei neben dem Fleiss der Menschen im Wesentlichen der Gnade Gottes zu verdanken. „Danken hat mit Denken zu tun. Neben dem Fleiss und der Arbeit der Menschen ist das Wirken der Natur und des Schöpfers noch entscheidender. Deshalb ist es unsere Aufgabe, an den Schutz der Umwelt zu denken und Verantwortung für die Zukunft der Schöpfung zu übernehmen“, forderte der Prediger. Für den weltlichen Teil des Erntedankfestes konnte der Präsident der Konsumgenossenschaft Lenggenwil, Walter Hollenstein als OK-Verantwortlicher auf zahlreiche Helferinnen und Helfer aus dem Dorf zählen. Dank diesem Anlass, dessen beträchtlicher Reinerlös voll der Genossenschaft zufliesst, könne vorläufig eine ausgeglichene Jahresrechnung vorgelegt werden, gab der Präsident mit gewisser Vorsicht bekannt.
Prächtiges Festwetter
Mehrheitlich kann Lenggenwil bei seinen zahlreichen Festen auf schönes Wetter zählen. Das war auch dies Jahr beim Erntedankfest der Fall, sodass nach dem Gottesdienst die Sitzplätze auf dem Festareal bald voll besetzt waren. Die Besucherinnen und Besucher fanden auf dem Festplatz ein reichhaltiges kulinarisches Angebot vor. Auf dem Marktplatz wurden feine Grilladen, Fischknusperli, Spaghetti, Pommes und eine grosse Dessertauswahl sowie Getränke angeboten. In der Bierschwemme grillierte Föns als Spezialität die beliebten Erntedankspiessli der Adlermetzg. Erst gegen Abend war auch die Raclettestube gut besucht. Die Kleinsten konnten sich in der Hüpfburg oder bei anderen Spielen vergnügen, die von der Jungwacht betreut wurden. Zur musikalischen Unterhaltung während des ganzen Nachmittags trugen mehrere Formationen bei, die zum Teil zweimal auftraten. Der Jodlerclub Aelpli hatte die Freunde von Jodelvorträgen auf seiner Seite. Die Ferienmusik erfreute die Festgemeinde mit rassiger Blasmusik. Traditionsgemäss präsentierte sich auch die Musig Lenggenwil unter der Leitung von Sepp Meienhofer mit einem bunten Melodienstrauss.
