Zum 20-Jahr-Jubiläum der Alterssiedlung Rotachhof bot sich beim Tag der offenen Tür der Bevölkerung die Gelegenheit, mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in Kontakt zu kommen und einige Wohnungen zu besichtigen.
(Ernst Inauen)
Für die Hauskommission war das Jubiläum ein guter Grund, zusammen mit einem Helferteam einen Tag der offenen Tür zu organisieren. Auf einem Rundgang konnten drei Wohnungen besichtigt werden, auf Wunsch mit Begleitung. Gleichzeitig führten die Organisatoren in einem Festzelt im Lichthof eine kleine Festwirtschaft, um direkte Kontakte zwischen der Bevölkerung und den Bewohnerinnen und Bewohnern zu ermöglichen. Um die Mittagszeit wurden Getränke, Grillwürste und ein Kuchenbüffet angeboten. Zahlreiche interessierte Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit zur Begegnung mit den Senioren und der Hauskommission. Eine Formation der Brass Band Zuckenriet gab um die Mittagszeit dem Anlass eine festliche Note.
Musikalische Gratulation durch die Brass Band Zuckenriet
20-Jahr-Jubiläumfest Rotachhof mit Brass Band Zuckenriet
Begegnungstag am 24. August 2019 zum 20-Jahr-Jubiläum des Rotachhofs Zuckenriet mit Brass Band Zuckenriet
Gepostet von uzwil24.ch am Sonntag, 25. August 2019
Die ehemalige Gemeinderätin Marlis Hugentobler war seit der Gründung der Genossenschaft Alterssiedlung Rotachhof am Projekt und seither in der Hauskommission aktiv beteiligt. Regelmässig besucht sie die Bewohnerinnen und Bewohner und hilft in der Organisation von Anlässen mit. „Im Rotachhof herrscht eine ausgezeichnete, freundschaftliche Athmosphäre. Dies drückt sich auch beim täglichen, gemeinsamen Morgenkaffee im gemütlichen Gemeinschaftsraum und bei anderen Gelegenheiten und Ausflügen aus“, freut sie sich. Derselben Meinung ist auch die Hausmutter Susanne Poletti, welche seit einigen Jahren als Nachfolgerin von Agi Hug massgeblich zum guten Gemeinschaftsgeist beiträgt. Sie stelle auch den Trend fest, dass in die Gemeinde Zugezogene ihre Eltern gerne in der Nähe haben wollen und daher an einem altersgerechten Wohnsitz interessiert seien, erklärte sie.
Solidarische Bevölkerung
Im Auftrag des Gemeinderates Niederhelfenschwil befasste sich in den frühen 1990er-Jahren eine gemischte Arbeitsgruppe, der auch der damalige Dorfarzt und Initiant Sales Huber angehörte, mit dem Thema „Wohnen im Alter“. Weil glückliches Wohnen und soziale Integration unverzichtbare Elemente der Lebensqualität im Alter sind, wurde eine gemeinschaftliche Wohnform angestrebt. Im Juni 1996 erfolgte mit einer breiten Trägerschaft die Gründung der Wohnbaugenossenschaft Alterssiedlung Rotachhof in Zuckenriet. Im Oktober 1997 genehmigten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter den budgetierten Baukredit von 3,85 Millionen Franken. In den drei Dörfern Niederhelfenschwil, Lenggenwil und Zuckenriet wurden mehrere Anlässe organisiert, deren Erträge dem solidarischen Projekt zuflossen. Auf einem gemeindeeigenen Grundstück in Zuckenriet wurde im März 1998 der Spatenstich für die Wohnbauten vollzogen. Dabei nahmen auch die Kinder der benachbarten Primarschule Zuckenriet mit gesanglichen Darbietungen teil. „Die Kinder sollen ein Bindeglied zwischen Jung und Alt sein“, sagte damals der inzwischen verstorbene Genossenschaftspräsident und Gemeindeammannn Hugo Fritsche.
Ein echtes Bedürfnis
Nach gut einjähriger Bauzeit konnten im Sommer 1999 die ersten Wohnungen bezogen werden. Eine wachsende Warteliste zeigte, dass ein Angebot für alterskonforme, preisgünstige Wohnungen einem echten Bedürfnis entsprach. Der dreistöckige, hufeisenförmig angeordnete Wohntrakt am südöstlichen Dorfrand von Zuckenriet umfasst eine Dreizimmerwohnung, drei 3 ½- und dreizehn 2 ½-Zimmerwohnungen. Ein rege benutzter Gemeinschaftsraum und ein grosszügiges Foyer ermöglichen Begegnungen, auch mit Besuchenden. Die ruhige Lage, die Nähe des Dorfzentrums mit Einkaufsmöglichkeiten sowie die herrliche Aussicht in die Natur werden sehr geschätzt. Gute Beziehungen bestehen auch mit der Spitex Region Uzwil, welche bei Bedarf mit Pflegeleistungen und dem Mahlzeitendienst ansprechbar ist. Eine beinahe lückenlose Belegung in den vergangenen 20 Jahren erfülle auch die wirtschaftliche Tragbarkeit des Projekts, gab Pius Jung, Präsident der Hauskommission bekannt.