Einmal mehr wurde der Ausstellungsraum in der Kobesenmühle, Niederhelfenschwil, zum Konzertsaal. Kaum jemand liess es sich nehmen vor dem traditionellen Konzert am Pfingstwochenende einen Spaziergang mit Naturgarten zu geniessen – dort war sogar eine Nachtigall zu hören.

(Vroni Krucker)

Cornelia Scherrer vom Stiftungsrat begrüsste die zahlreichen Gäste mit einem Gedicht von Wilhelm Lehmann und freute sich auf die Darbietungen von «Choice of tunes». Spielfreude und die Lust gemeinsam zu musizieren hat die fünf zusammengeführt. «Wir sind nicht mehr so jung, aber deshalb nicht weniger in Schwung» meinten sie einmal und das war offensichtlich. Aus einer grossen Fülle an Melodien haben sie ihre Lieblingsstücke herausgepickt und zeigten sich erfreut, an diesem wunderbaren Ort musizieren zu dürfen. Die Gäste erfuhren interessante Details zu den einzelnen Stücken, die von Liebe, Liebesleid, Glück, Verlust, Wehmut, Sehnsucht, Angst, Heimatlosigkeit, Begegnung oder Ausgrenzung erzählen – absolut passend in die heutige Welt, auch in den speziellen Raum der Kobesenmühle und zum Künstler und Poeten Wilhelm Lehmann.

Das Ensemble starteten mit Klezmer Melodien, das sind jiddische Klänge im Tangotakt, den Tango scheinen sie besonders zu lieben, sie boten ihn mehrmals. Melancholische Lieder und Tänze aus Polen, Serbien, Bulgarien, Katalonien, Südamerika und anderen Gegenden wechselten in der Folge mit temperamentvollen, fröhlichen Melodien – darunter auch bekannte Songs – und zogen die Gäste in ihren Bann. Die vier Musikerinnen und der Musiker benutzten gut ein Dutzend Streich-, Zupf-, Blas- und Perkussionsinstrumente. Die beiden Sängerinnen Bea Keller und Gioia Lüchinger boten faszinierende, ausdrucksstarke Gesänge, begleitet von feinen oder rassigen Klängen. Die Begeisterung der Zuhörenden war sicht- und spürbar – und so gab ihnen das Quintett zwei feine Schlaflieder mit auf den Heimweg.