An der Delegiertenversammlung des Zweckverbands Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) vom 16. Mai im Hotel Toggenburgerhof, Kirchberg, standen gleich mehrere Themen im Mittelpunkt:
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Berichterstattung über das erfolgreiche Geschäftsjahr 2018
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Abnahme der Jahresrechnung
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Zustimmung zum 63 Millionen Franken Kredit für das Erneuerungsprojekt „Optimierung Energiepark Bazenheid“
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Künftiges Projekt zur Phosphorrückgewinnung
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25-Jahr-Arbeitsjubiläum des Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Claudio Bianculli
Der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) sammelt und verwertet Haushalts-, Industrie- und Gewerbeabfälle sowie Schlämme aus kommunalen und industriellen Kläranlagen. So wurden im Geschäftsjahr 2018 in den thermischen Anlagen Bazenheid rund 150‘000 Tonnen Abfälle und Schlämme verarbeitet.
Gutes Geschäftsjahr 2018
Der ZAB darf auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2018 zurückblicken. Der Verband erwirtschaftete einen Ertragsüberschuss von rund 5,6 Millionen Franken. Das gute Ergebnis ist vor allem auf die Verarbeitungsmengen in den Thermischen Anlagen sowie im Sortierwerk Bazenheid zurückzuführen. Aufgrund dieser Mengen resultierten auch höhere Erlöse im Verkauf von Energie. Die erwirtschafteten Mittel werden für künftige Projekte rückgestellt. So werden voraussichtlich bis Ende 2026 rund 1‘500 Unterflurbehälter mit einem Investitionsvolumen von rund 16 Millionen Franken in den Verbandsgemeinden in Betrieb genommen. Auch die „Optimierung des Energieparks Bazenheid“ wird diese finanziellen Mittel beanspruchen.
Optimierung Energiepark
Im Rahmen der Delegiertenversammlung genehmigten die Delegierten auch einen Kredit von 63 Millionen Franken zur weiteren Optimierung des Energieparks Bazenheid. Nachdem in den Jahren 2012 bis 2014 mit dem Ersatz der Feuerung und des Kessels der Ofenlinien 1 und 2 aus dem Jahr 1976 sowie der Inbetriebnahme einer 40-bar-Turbine die thermischen Anlagen in Bazenheid teilerneuert wurden, soll der Energiepark Bazenheid mit dem Projekt nochmals wesentlich und nachhaltig optimiert werden. Im Zentrum stehen der Ersatz der Feuerung und des Kessels der 35-jährigen Ofenlinie 3, der Ersatz der Entstaubungsanlagen sowie der Ersatz der nasschemischen Reinigung mit einer Trockenreinigungsstufe. In den letzten Jahren konnte die Stromproduktion mehr als verdoppelt werden. Mit dem geplanten Umbau soll die Betriebseffizienz der Anlagen nochmals verbessert werden. Im Vordergrund steht die Reduktion des Eigenenergiebedarfs, dies bei mindestens gleichbleibender Leistung zu Gunsten der Umwelt. Der Umbau der Anlage soll vollständig im bestehenden Gebäude und während laufendem, jedoch reduziertem Betrieb umgesetzt werden.
Claudio Bianculli zum Optimierungsprojekt
Claudio Bianculli, ZAB-Geschäftsführer: Optimierung mit zwei Stossrichtungen
Claudio Bianculli, Geschäftsführer ZAB-Energiepark Bazenheid, erläutert die zwei strategischen Vorteile, welche die bewilligten Investitionen in der Höhe von CHF 63 Mio. möglich machen.
Gepostet von uzwil24.ch am Donnerstag, 16. Mai 2019
Im Interesse einer nachhaltigen Klima- und Energiepolitik
Mit all den geplanten Massnahmen wird es möglich, den Eigenenergieverbrauch um 20 bis 30 Prozent zu senken. Damit werden am Standort Bazenheid optimale Rahmenbedingungen für die Energieproduktion geschaffen. Gleichzeitig werden aber auch ideale Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der externen Energienutzung, beispielsweise den weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes gelegt. Zudem kann die Flexibilität in der Energieproduktion mit einer vermehrten Ausrichtung auf Bedarf und Nachfrage gesteigert werden. Das Projekt steht so auch im Einklang mit dem Bundesgesetz über die Reduktion der CO2-Emissionen sowie im Interesse einer nachhaltigen Klima- und Energiepolitik.
Phosphorrückgewinnung nimmt weiter Formen an
Seit Jahren fokussiert sich der ZAB neben der Energieproduktion auch auf die Rückgewinnung von Phosphor. Da die aus der Schlammverbrennungsanlage anfallende Asche phosphorhaltig ist, drängt sich eine weitergehende Nutzung dieser Asche auf. In Zusammenarbeit mit Partnern will der ZAB den in der Asche enthaltenen Phosphor in der Form von Dünger wieder in den natürlichen Kreislauf zurückführen. Mit der Bekanntgabe der Qualitätsanforderungen für Düngerprodukte aus der Rückgewinnung von Phosphor durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) sind nun die Grundlagen für einen weiteren Entwicklungsschritt gelegt.
Die technische Machbarkeit für die Rückgewinnung und Veredelung des Phosphors am Standort Bazenheid ist mittlerweile nachgewiesen und entsprechende Gespräche mit Behörden sowie möglichen Partnern und Abnehmern der Düngerprodukte sind im Gange. Bis im kommenden Winter wird es darum gehen, ein entsprechendes Bauprojekt inklusive Wirtschaftlichkeitsrechnung am Standort Bazenheid für die Düngerproduktion auszuarbeiten.