An der 23. Generalversammlung der Genossenschaft Alterssiedlung Rotachhof bildete das 20-Jahr-Jubiläum des Rotachhofs einen Schwerpunkt. Die offizielle Jubiläumsfeier mit einem Begegnungstag findet am 24. August 2019 statt.
(Ernst Inauen)
Das Präsidium der Genossenschaft „Alterssiedlung Rotachhof“ führt seit zehn Jahren Marcel Zwick, Zuckenriet, als Nachfolger von Hugo Fritschi. Zur Generalversammlung trafen sich 35 stimmberechtigte Mitglieder der Genossenschaft, darunter fast vollzählig die Bewohnerinnen und Bewohner der Alterssiedlung im Landgasthof Adler in Zuckenriet.
Der Präsident äusserte einleitend einige Gedanken über das Thema Zeit. „Die Zeit lässt sich nicht festhalten, sie schreitet unaufhaltsam fort. Nutzen wir unsere Zeit, machen einen spontanen Besuch, einen Spaziergang oder Ausflug oder auch einmal etwas Verrücktes“. Auch ein Rückblick auf schöne Erinnerungen ergebe Lebensfreude und motiviere die Zeit aktiv zu erleben. Die Versammlung gedachte der verstorbenen Hausbewohner Heinz Hiltebrand, Regina Scherrer, Emanuel W. Eichin und Thea Hohl.
Erfreulicher Rechnungsabschluss
Als Vertreter der Gemeindebehörde nahmen Gemeinderätin Patricia Juen sowie Kassier und Aktuar Markus Schlegel teil. Die Jahresrechnung 2018 kommentierte der Präsident und informierte über die wichtigsten Abweichungen zum Budget. Die Rechnung schloss mit einem Einnahmenüberschuss von 38‘883.80 Franken ab. Das Eigenkapital beträgt neu 1‘140‘262 Franken. Der Jahresrechnung 2018 und dem Budget 2019 stimmten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter ohne Diskussion zu. Die meisten Genossenschaftsmitglieder verzichten auf eine Zinsauszahlung. Hausmutter Susanne Poletti und Genossenschaftspräsident Pius Jung erwähnten die zahlreichen Aktivitäten des Rotachhofs, das freundschaftliche Zusammenleben und die gute Zusammenarbeit mit der Spitex. Im Anschluss an den geschäftlichen Teil unterhielt das Trio 3B die gut gelaunte Gesellschaft mit volkstümlichen Klängen und Liedern. Beim Apéro mit feinen Häppchen konnten auch die kulinarischen Gelüste gestillt werden.
Dörfer übergreifende Aktionen
Bereits in den frühen 1990er-Jahren befasste sich im Auftrag des Gemeinderates Niederhelfenschwil eine Arbeitsgruppe mit dem Thema „Wohnen im Alter“. Im Bewusstsein, dass glückliches Wohnen und soziale Integration unverzichtbare Elemente der Lebensqualität im Alter sind, wurde nach einer gemeinschaftlichen Wohnform gesucht. Ende Juni 1996 erfolgte mit einer breiten Trägerschaft die Gründung der Wohnbaugenossenschaft Alterssiedlung Rotachhof. Den erforderlichen Baukredit von 3,85 Millionen Franken genehmigten die Genossenschafterinnen und Genossenschafter im Oktober 1997. In den drei Dörfern Niederhelfenschwil, Lenggenwil und Zuckenriet wurden mehrere Anlässe organisiert, deren Erlöse dem solidarischen Projekt zuflossen. So konnte Mitte März 1998 bereits der Spatenstich für die Wohnbauten vollzogen werden, für die ein gemeindeeigenes Grundstück in Zuckenriet zur Verfügung stand. Dabei nahmen auch die Kinder der Primarschule Zuckenriet mit gesanglichen Darbietungen teil. „Die Kinder sollen ein Bindeglied zwischen Jung und Alt sein“, betonte bei der Feier der damalige Genossenschaftspräsident und Gemeindeammannn Hugo Fritsche.
Bedürfnis nachgewiesen
Bereits im Sommer 1999 konnten die ersten Wohnungen bezogen werden, für die bald einmal Wartelisten geführt wurden. Im dreistöckigen, hufeisenförmig angeordneten Wohntrakt am südöstlichen Dorfrand von Zuckenriet stehen eine Dreizimmerwohnung, drei 3 ½- und dreizehn 2 ½-Zimmerwohnungen zur Verfügung. Ein Gemeinschaftsraum und ein grosszügiges Foyer ermöglichen Begegnungen, auch mit Besuchenden. Bald waren alle Wohnungen besetzt. Die beinahe lückenlose Belegung in den vergangenen 20 Jahren unterstreicht das anhaltende Bedürfnis nach preisgünstigen, gemeinschaftlichen Alterswohnsitzen. Das gute Klima im Rotachhof drücke sich auch beim täglichen, gemeinsamen Morgenkaffee im gemütlichen Gemeinschaftsraum und bei anderen Treffen und Ausflügen aus, bemerkte Susanne Poletti im Gespräch mit dem Berichterstatter. Besonders freue sie sich über die Einladung einer Kochschulklasse der Oberstufenschule Sproochbrugg zu einem Mittagessen, das fördere das gegenseitige Verständnis. Sie stelle auch einen Trend fest, dass in die Gemeinde Zugezogene ihre Eltern in der Nähe haben wollen und daher an einem altersgerechten Wohnsitz interessiert seien.