UZWILER TRAINERLEGENDE ERNST WILD SPIELT JETZT IM FUSSBALL-HIMMEL

(jg) Ernst Wild ist am 12. Januar dieses Jahres im Alter von 73 Jahren verstorben. Als Zeichen der Wertschätzung für diesen Herzblut-Fussballer, der bis zuletzt im Nachwuchsbereich des FC Uzwil tätig war, stellen wir einige Etappen seines Lebens vor.

Der Dank für Bilder und Informationen geht an Berto Besio (Uzwiler Zeit) und an Markus Schildknecht (Gossauer Zeit).

Die Beerdigung von Ernst Wild ist am Mittwoch, 23. Januar 2019.


Fussball im Blut

Das fussballerische Talent des 1945 geborenen und in Uzwil aufgewachsenen Ernst Wild wurde schnell entdeckt. Mit 16 Jahren stand er 1962 in der 1. Mannschaft des FC Uzwil und konnte sich bereits als Torschütze auszeichnen. Danach folgte er dem Ruf zum höherklassigen FC St.Gallen. Bereits in jungen Jahren fand er auch Gefallen an der Trainerarbeit.

Aufstieg in die 1. Liga mit dem FC Uzwil 

Als im Jahr 1971 der erfolgreiche Uzwiler Trainer Kurt Schadegg als Cheftrainer zum NLA-Club FC St. Gallen wechselte, kam die Chance für den erst 26-jährigen Ernst Wild, der damals Trainer des FC Winkeln war. Als Schadegg-Nachfolger führte er den FC Uzwil – nach einer grandiosen 2. Liga-Saison (siehe Tabelle) und äusserst spannenden Aufstiegsspielen gegen den FC Brugg und den FC Rebstein – erstmals in der Vereinsgeschichte in die 1. Liga. Die starke Uzwiler Mannschaft um Captain Rolf Stucki glänzte unter Trainer Ernst Wild auch im Schweizer Cup und scheiterte erst im Achtelfinal am FC Winterthur (damals 6. in der NLA).

1971/72: Ohne Niederlage an der Spitze! Hinweis: Damals wurde ein Sieg mit nur zwei Punkten belohnt. Die Drei-Punkte-Regelung gilt erst seit der Saison 1995/96.
FC Uzwil 1. Liga 1972/73, eines der besten Teams, die der FC Uzwil je hatte: hinten v.l. Ernst Wild (Trainer), Werner Weber, Werner Krapf, Rene Schwizer, Renato Bürgler, Bert Forrer, Gust Furrer, Hansi Amann, Georges Baumgartner (Masseur); vorne v.l. Romano Ruch, Berto Besio, Markus Schüepp, Jean Völkin, Clemens Kienzler, Bruno Dudli und Hans Bruggmann.

Umbrail-Sport in Gossau und Engagement als Nachwuchstrainer

Ab 1976 stand für Ernst Wild das berufliche Engagement im Vordergrund. Er führte in Gossau das Sportgeschäft Umbrail-Sport und war über Jahrzehnte als Juniorentrainer beim FC Gossau engagiert.


In den Archiven findet man dazu folgende Informationen:
Ernst Wild übernahm im Jahre 1983 die Sport Schumacher AG mit einigen Freunden und brachte unter dem Namen Umbrail-Sport das Geschäft auf Vordermann. An der St. Gallerstrasse 84 in Gossau gaben sich fortan Sportlerinnen und Sportler die Türklinke in die Hand, um sich mit sportlichen Utensilien einzudecken. In den folgenden Jahren verkaufte er etwa 6’000 Paar Skis, rund 15’000 Paar Fussballschuhe und bespannte zirka 1’200 Tennisschläger.


Stets mit Uzwil verbunden

1998 wurde er sogar zum Gossauer Sportförderer des Jahres gekürt. Eine weitere Leidenschaft von Ernst Wild war das Kochen und so verschlug es den Sportbegeisterten nach seiner Zeit in Gossau in die weisse Arena nach Flims/Laax, wo er zum Gastronom wurde. Von dort kehrte er wieder zurück in die heimischen Gefilde nach Uzwil und arbeitete bis zur Pensionierung bei der Firma Sygma AG.
Mit dem FC Uzwil blieb Ernst Wild auch während der „Gossauer Phase“ stets verbunden. Er spielte lange Jahre bei den Senioren und Veteranen des FC Uzwil und betreute in den letzten Jahren wieder Nachwuchsteams, weshalb er bis vor kurzem sehr häufig auf der Sportanlage Rüti anzutreffen war.
Wir ziehen den Hut vor einem Herzblut-Fussballer und werden Ernst Wild stets in guter Erinnerung behalten.


Bestattung am Mittwoch, 23. Januar

Die Abdankungsfeier für Ernst Wild findet am Mittwoch, 23. Januar 2019, um 14:00 Uhr in der reformierten Kirche in Niederuzwil statt. Dabei wird im Sinne von Ernst Wild auf Trauerkleidung verzichtet.


 

 

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