MUSIZIEREN VERBINDET: 3350 MUSIKANTINNEN UND MUSIKANTEN IN LENGGENWIL

Am 25./26. Mai 2019 findet in Lenggenwil das St.Galler Kantonale Musikfest statt. 70 Anmeldungen von St.Galler Vereinen liegen vor. Eine schöne Anzahl. Zudem nehmen zehn weitere Vereine aus anderen Kantonen und aus dem Ausland teil – manche, weil sie mit den Musikantinnen und Musikanten aus Lenggenwil freundschaftlich verbunden sind.


TOPof19 – Das 6-Tage-Fest der Musig Lenggenwil vom 25. Mai bis 2. Juni 2019 mit St.Galler Kantonalmusikfest, Volksmusig-Tag, Töffli-Treff, Chinderfäscht und Uniformenweihe.


70 Musikvereine aus dem Kanton St.Gallen und 10 Gastvereine nehmen am St.Galler Kantonalmusikfest teil, das am 25./26. Mai 2019 in Lenggenwil stattfindet. Darunter ist auch «Amsterdam Brass» aus Holland. Ihre Teilnahme hat einen besonderen Grund.

Sereina Meierhofer, OK „TOPof19“.

Grosse Vorfreude beim OK

Sie sei sehr erfreut, sagt Sereina Meienhofer, Verantwortliche des OKs «TOPof19» des St.Galler Kantonalmusikfests. Erfreut ist sie über die Anzahl der teilnehmenden Musikvereine aus dem eigenen Kanton. Es seien 70 St.Galler Vereine, die sich angemeldet haben, so die Verantwortliche, besonders schön sei zudem, dass alle Vereine aus dem eigenen Kreis – Lenggenwil gehört zu Wil – dabei seien. Ausserdem nehmen weitere zehn Vereine aus anderen Kantonen und Regionen teil, aus den beiden Appenzell, aus Glarus, Solothurn, Aargau. Aufgelistet ist da auch noch eine Formation, die eine etwas längere Anfahrtsstrecke hat – rund 800 Kilometer. Es ist «Amsterdam Brass» aus Holland.

„Amsterdam Brass“ aus Holland kommen nach Lenggenwil.

Holländerin aus Rehetobel und Verbindung zu Sereina Meienhofer

Dass die Holländer für einige Tage in die Schweiz reisen, hat einen besonderen Grund: eines ihrer Mitglieder stammt ursprünglich aus Rehetobel. Sara Rellstab spielt seit drei Jahren Es-Horn bei dieser Formation. Sie, die ihr Instrument bei der Jugendmusik und später der Musikgesellschaft Rehetobel erlernt hat, war ebenfalls Mitglied der Liberty Brass Band Junior. Ebenfalls – wie damals Sereina Meienhofer. Als Sara Rellstab für ihren holländischen Verein, wo sie Vorstandsarbeitet leistet, einen Auftritt für die Schweizerreise suchte, stiess sie auf ihrer Internetsuche auf das St.Galler Kantonalmusikfest und auf ihre ehemalige Vereinskollegin Sereina Meienhofer. Schnell war klar, dass
die Brass Band aus Amsterdam, die in der Höchstklasse spielt, in Lenggenwil auftreten wird. «Darauf freue ich mich sehr», sagt Sereina Meienhofer und betont, dass das Musizieren auch verbinde und Freundschaften schaffe. Sara Rellstab, die vorher bereits sechs Jahr in Genf studierte und dort auch Mitglied eines Musikvereins war, weiss, dass das Musikmachen ein gutes Mittel zur Integration an einem neuen Ort ist.

Zeitplan-Erstellung ist eine Herausforderung

Die Koordination der 80 teilnehmenden Musikvereine mit ihren rund 3350 Mitgliedern fordert nun Sereina Meienhofer. Als besondere Herausforderung empfindet sie die Erstellung des Spielplans. Als Wettspiellokale stehen den Verantwortliche die Räume in der Gemeinde Niederhelfenschwil zur Verfügung – Lenggenwil gehört mit Zuckenriet und Niederhelfenschwil zu dieser Gemeinde. Damit Publikum und Teilnehmende die entsprechenden Orte in den drei Dörfern stets erreichen, verkehren Shuttlebusse. Zurzeit beschäftigt sich Sereina Meienhofer mit den Zeitplänen: wann welcher Verein sein Aufgabenstück und sein Selbstwahlstück spielt, wann er auf der Dorfstrasse in Lenggenwil seine Marschmusikparade zeigt. «Die Schwierigkeit besteht darin», so Sereina Meienhofer, «den Überblick zu behalten, dass Dirigenten, die zwei oder mehr Vereine dirigieren, ihren Zeitplan einhalten können. Dies gilt auch für Musikantinnen und Musikanten, die nicht nur in einem Verein spielen». Mit der Planung hat sie während der Sommerferien begonnen. Vereine sollten ihre Besonderheiten bis Ende Oktober melden. Dafür steht ihnen ein Login zur Verfügung, denn jeder Verein hat seinen eigenen Account auf der Homepage www.topof19.ch und kann auf Veränderungen im Verein reagieren und auf die Planung laufend Einfluss nehmen.

Markus Meier, St.Galler Kantonalpräsident

Neuheit am Kantonalmusikfest: SG und TG finden harmonische Lösung

Am diesjährigen St.Galler Kantonalmusikfest gibt es eine Neuheit – und am Thurgauer auch. Über die Kantonsgrenze hinweg haben die Musikkommissionen des St.Galler und des Thurgauer Blasmusikverbandes beschlossen, für die Aufgabenstücke fast aller Kategorien Auftragskompositionen zu erteilen. Das heisst, dass das vom Verband ausgewählte Stück, das die Vereine zu spielen haben, noch nie aufgeführt wurde und deshalb eine Exklusivität hat. Möglich ist das auch deshalb, weil das Thurgauer Kantonalmusikfest nur eine Woche nach dem St.Galler stattfindet. «Die Idee kam spontan», sagt Markus Meier, St.Galler Kantonalpräsident, «und somit können Synergien genutzt werden». Das Vorhaben kostet rund 15 000 Franken, das sich die beiden Verbände teilen.


 

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