12. Clientis Finanzforum am 16. Mai 2018 im Gemeindesaal Uzwil
Im Mittelpunkt des 12. Finanzforums der Clientis Bank Oberuzwil (CBO) standen die Immobilien, bzw. die Fragen, die sich bezüglich Zukunft der Immobilien ergeben. Eine kompetente Beurteilung der aktuellen Lage, verbunden mit einer Analyse der treibenden Kräfte für die Zukunft, bot auf unterhaltsame Weise der Referent Prof. Dr. Donato Scognamiglio, der als CEO und Partner der IAZI AG zu den wichtigsten Immobilien-Experten der Schweiz zählt.
Die mehr als 200 Teilnehmenden wurden durch Heinz Jost, den VR-Präsidenten der Clientis Bank Oberuzwil, zum 12. Clientis Finanzforum begrüsst. Heinz Jost verwies auf die Entwicklung der letzten Jahre mit dem Aufschwung und den Preissteigerungen bei Immobilien und stellte die Frage: Immobilienmarkt, quo vadis? Besonders willkommen hiess er unter den Teilnehmenden zwei Klassen der Kantonsschule Wil, begleitet von der Wirtschaftsdozentin Edith Eisenring.
Nachfrage stieg aus verschiedenen Gründen
Prof. Dr. D. Scognamiglio erläuterte zuerst die Rahmenbedingungen für die in den letzten zehn Jahren so stark gestiegenen Immobilienpreise. Trotz unsicherer politischer Lage auf globaler Ebene, haben wir in der Schweiz und in den Nachbarländer zumeist stabile Verhältnisse mit ansprechendem Wirtschaftswachstum. Als Preistreiber wirkten zudem die steigenden Ansprüche bezüglich Wohnfläche und Ausstattung sowie die erhöhte Nachfrage durch Zuwanderung – und natürlich die tiefen Zinsen, die Wohneigentum verhältnismässig günstig machten. Dies führte zu einer sich öffnenden Schere zwischen Löhnen und Preisen für Wohneigentum, was den Erwerb trotz tiefem Zinsniveau für viele schwierig machte und macht. Für ein Haus zum Preis von 1 Mio. Franken wird ein Einkommen des Haushalts von rund 180’000 Franken pro Jahr erwartet.
Bevölkerungswachstum 1981 bis 2017
Prof. Dr. Scognamiglio präsentierte an CBO-Finanzforum Vergleich des Bevölkerungswachstums für St. Gallen, Gossau, Wil, Uzwil und Oberuzwiil. http://uzwil24.ch/2018/05/cbo-informierte-ueber-entwicklung-des-schweizer-immobilienmarkts/
Gepostet von uzwil24.ch am Mittwoch, 16. Mai 2018
Keine Überhitzung in der Ostschweiz
Interessant waren auch die Ausführungen zu den unterschiedlichen Entwicklungen des Schweizer Immobilienmarktes in den verschiedenen Regionen des Landes. Von einer Überhitzung kann man in den Zentren wie Zürich und Genf sprechen, während in primär ländlichen Regionen – wie in der Ostschweiz – die ganze Entwicklung wesentlich gedämpfter abläuft. Mit Ausnahme der Luxusobjekte sind die Preise aktuell wieder leicht am Steigen.
Risiken bei Mietwohnungen
Für das Immobilien-Eigentum sieht Prof. Scognamiglio in der Ostschweiz keine besonderen Risiken, mit Ausnahme des aus seiner Sicht durchaus möglichen Anstiegs des Hypozinsniveaus auf 3,5% in den nächsten fünf Jahren, auf die der Professor privat sogar schon Wetten am Laufen hat.
Bei der Vermietung gibt die wachsende Leerstandsquote in einigen Regionen zu denken. In unserer Region ist sie aber noch auf tiefem Niveau (Gemeinde Oberuzwil 0,4%). Nicht empfehlenswert sind gemäss Prof. Scognamiglio Investitionen in Mehrfamilienhäuser in der aktuellen Marktlage mit 3% Zinsumsatz im Vergleich zum Kaufpreis. Hier lauern Risiken.