GEMEINDEPRÄSIDENT LUCAS KEEL ZUM JAHRESABSCHLUSS: „TROTZ MINUS IM PLUS“

(Lucas Keel) Auf 10 Millionen Franken wollte die Gemeinde Uzwil das Eigenkapital reduzieren, mit zusätzlichen Abschreibungen von 8 Millionen Franken. Weil die Rechnung 2017 fast 2,8 Millionen Franken besser abschliesst, bleibt Uzwil entsprechend mehr Eigenkapital. Wie bei fast allen Gemeinden in der Region ist das Rechnungsergebnis 2017 deshalb erfreulich.

Die Gemeinde Uzwil hatte Ende 2016 rund 18 Millionen Franken Eigenkapital. Mit Zustimmung der Bürgerschaft wollte der Gemeinderat diese Summe auf 10 Millionen Franken reduzieren. Er ist der Meinung, dass diese Summe als Schwankungsreserve langfristig genügt. Die Differenz von 8 Millionen Franken wurde im Jahr 2017 wie geplant für zusätzliche Abschreibungen eingesetzt. Weil jedoch etwa 1,6 Millionen Franken mehr Steuern eingingen und verschiedene Ausgaben tiefer als geplant ausfielen, resultiert ein Ergebnis, das rund 2,8 Millionen Franken besser als erwartet ist. Ohne diese Vorbemerkungen wäre auf den ersten Blick nicht klar, weshalb der Gemeinderat bei einem Defizit von 5,3 Millionen Franken von einem positiven Ergebnis spricht. Oder anders gesagt: Wenn man das Rechnungsergebnis 2017 vorausgesehen hätte, hätte man statt 8 Millionen Franken auch 10,8 Millionen Franken für zusätzliche Abschreibungen einsetzen können.

Lucas Keel – der Uzwiler Gemeindepräsident (Foto: jm-photography/uzwil24.ch)

Verschuldung im grünen Bereich

Uzwil hat im Jahr 2017 netto rund 13,6 Millionen Franken investiert. Zur Hauptposition Gemeindehaus kamen verschiedene Bauvorhaben wie die Sanierung des Schulhauses Neuhof, die Renovation des Kindergartens Kindergartenweg, der Abschluss der Sanierung der Grubenstrasse oder der Beitrag für die Sanierung der Maillartbrücke. Ende 2017 betrug die Nettoschuld rund 9,5 Millionen Franken. Das gilt für ein Gemeinwesen dieser Grösse als tiefe Verschuldung.

Günstiger investiert

Der Gemeinderat genehmigte im Jahr 2017 12 Projektabrechnungen. Diese Projekte kosteten 2,77 Millionen Franken bei bewilligten Krediten von 3,29 Millionen Franken. Diese Minderkosten sind auf Projektoptimierungen und bessere Arbeitsvergebung zurückzuführen. Wie in verschiedenen anderen Gemeinden ist es auch in Uzwil anspruchsvoll, die geplanten Projekte zeitgerecht umzusetzen. Die Verzögerungen sind oft nicht vorhersehbar, etwa wegen Rechtsmittelverfahren oder Verhandlungen mit dem Umfeld. Das erschwert den Einsatz der eigenen personellen und finanziellen Ressourcen und führt zu einem konstanten «Projektvorrat». Der Gemeinderat hat dies im Auge.

Tiefere Sozialausgaben

Unter dem Titel Soziale Wohlfahrt hatte die Gemeinde Uzwil 962‘000 Franken weniger ausgegeben als budgetiert. Den Hauptteil machte die finanzielle Sozialhilfe aus: Statt den budgetierten 2,5 Millionen Franken wurden rund 1,96 Millionen Franken benötigt, also rund 555‘000 Franken weniger. Auch für das Projekt Arbeit statt Sozialhilfe wurden 100‘000 Franken weniger gebraucht. Dafür musste die Gemeinde im Bereich Pflege (ambulant und stationär) 247‘000 Franken mehr aufwenden.

Weniger Bildungskosten

Für fördernde Massnahmen musste die Schule im Jahr 2017 zwar 112‘000 Franken mehr ausgeben als geplant. Trotzdem schliesst die Sparte Bildung bei einem Gesamtaufwand von über 25 Millionen Franken im Vergleich zum Voranschlag mit einem Plus von 74‘000 Franken. Das ist bei diesen Grössenordnungen eine Punktlandung, gehen in Uzwil doch über 1‘500 Kinder zur Schule.

Verwaltung günstiger

Auch die Verwaltungskosten blieben 141‘000 Franken unter dem Voranschlag. Und dies trotz teilweise erheblichen Mehrbelastungen im Zusammenhang mit dem Umzug ins neue Gemeindehaus.


 

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