Vor dreissig, vierzig Jahren war es fast schon Usanz, dass sich die Gemeindepräsidenten auch im Kantonsrat für ihre Gemeinden und die Region engagierten. Nicht zuletzt auch mit dem Ziel, persönlich dazu beizutragen, dass die Interessen der Gemeinde in grösserem Kontext gewahrt blieben. Neben dem Niederhelfenschwiler Gemeindepräsidenten Simon Thalmann (FDP) stellt sich auch der Oberuzwiler Gemeindepräsident Cornel Egger (CVP) im Wahlkreis Wil für den Kantonsrat zur Wahl. uzwil24.ch wollte mehr wissen und fragte bei ihm nach.
Herr Egger, wo sehen Sie die aktuellen Herausforderungen in unserer Region?
Cornel Egger: Die Industrie- und Gewerbebetriebe haben aufgrund der Frankenstärke und der Nähe zum Ausland zu kämpfen. Diese Herausforderungen müssen aktiv angegangen werden. Wir haben neben bedeutenden Industriebetrieben ein sehr starkes Gewerbe mit unterschiedlichsten Geschäften und Handwerksbetriebe. Sie alle sorgen dafür, dass es in unserer Region Arbeitsplätze gibt. Es ist mir deshalb ein grosses Anliegen, mich für die Wirtschaft und insbesondere für das lokale Gewerbe einzusetzen und die Rahmenbedingungen zu verbessern.
Wie sehen Sie die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in unserer Region?
Cornel Egger: Für unsere Einwohnerinnen und Einwohner ist es zentral, dass sie gute und schlanke Verbindungen nach St. Gallen und Zürich haben. Unsere Region hat beste Verbindungen mit zeitgemässem Rollmaterial Richtung Zürich verloren. Ich werde mich dafür einsetzen, dass unsere Region nicht vergessen geht und auf kantonaler und beim Fernverkehr auf nationaler Ebene wahrgenommen wird.
Wie wichtig ist ein gesunder Finanzhaushalt?
Cornel Egger: Ein gesunder Finanzhaushalt ist elementar, um langfristig und nachhaltig investieren zu können. Es ist nicht nur bei den Gemeinden, sondern auch beim Kanton St. Gallen wichtig. Dies sorgt dafür, dass wir selbständig bleiben
und entsprechend unseren Bedürfnissen handeln können. Es kann und darf nicht sein, dass Sparpakete des Kantons zu grossen Teilen auf die Gemeinden verlagert werden.
Woher nehmen Sie die Kraft und die Motivation, sich neben Ihrem Amt als Gemeindepräsident auch noch als Kantonsrat zur Verfügung zu stellen?
Cornel Egger: Einige Entscheide des Kantons der letzten zwei, drei Jahre hatten wesentlichen Einfluss auf die lokale Bevölkerung und die Gemeinden. Dies insbesondere beim öffentlichen Verkehr und bei den Finanzen. Weiter fehlt mir der Ansatz, die Rahmenbedingungen für unsere Industrie- und Gewerbebetriebe zu verbessern.
Daneben gibt es viele weitere Bereiche, bei denen ich gerne auf kantonaler Ebene mitarbeiten würde. Dies gibt mir die Motivation, mich nebst meiner Tätigkeit als Gemeindepräsident zum Wohl von Bevölkerung, Betrieben und Gemeinden einzusetzen.
Herr Egger, besten Dank für das Gespräch.
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